Auto-Hacker können Bremsen in voller Fahrt abschalten

AutoHacker koennen Bremsen voller
AutoHacker koennen Bremsen voller(c) University of Washington, University of California San Diego
  • Drucken

"Ungemein zerbrechlich" sind aktuelle Auto-Kontrollsysteme. Forscher konnten relativ problemlos einzelne Systeme eines Fahrzeugs aus der Ferne aktivieren und deaktivieren. Unter anderem auch die Bremsen.

In einem beunruhigenden Experiment haben Forscher der Universität Washington und der Universität San Diego demonstriert, wie sie relativ einfach die Steuermechanismen von Autos aus der Ferne manipulieren können. Neben relativ harmlosen Dingen wie die Klimaanlage und Lüftung konnten sie auch die Bremsen eines Testfahrzeugs kontrollieren. Sie konnten einzelne Räder blockieren oder die Bremsen sogar ganz außer Gefecht setzen. Bei einer Geschwindigkeit von etwa 60 Km/h wurde von einem anderen Fahrzeug aus das Kommando gesendet, worauf das Bremspedal des Testfahrzeugs komplett nutzlos wurde. Die Forschungsergebnisse sind als PDF-Download verfügbar.

"Systeme sind zerbrechlich"

Obwohl die möglichen Folgen eines Auto-Hacks katastrophal sein würden, versuchen die Forscher zu beruhigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Autos tatsächlich auf die Weise angegriffen werden, sei sehr gering. Mit der gezeigten Methode müsste der Hacker direkten Zugang zum jeweiligen Auto haben, um ein Gerät zu installieren, dass die Befehle empfängt und an die Kontrollsysteme weitergibt, erklären die Forscher Stefan Savage und Tadayoshi Kohno. Allerdings sei es sehr einfach gewesen, die Systeme zu überlisten. "Die existierenden Systeme sind ungemein zerbrechlich", schreiben sie in ihrer Studie.

Kommende WLAN-Autos gefährdet

Große Probleme sehen die Forscher bei kommenden Automobil-Generationen, die mit WLAN ausgestattet werden sollen. Viele Hersteller wollen mit Internet-Zugang und weiteren Online-Funktionalitäten ihrer Autos punkten. Sofern aber nicht die Sicherheit drastisch erhöht wird, befürchten die Forscher negative Auswirkungen. "Wenn die relevanten Akteure hier nicht handeln, dann glaube ich gibt es Grund zur Besorgnis", so Kohno. Welche Hersteller besonders betroffen sein könnten, verraten die Forscher aber nicht.

(db)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.