Schmerz, Furcht und Emotionen sollen per Knopfdruck abgeschaltet werden können. Das Gerät soll in die Helme der Soldaten integriert werden. Mit der Technologie können Hirnregionen millimetergenau stimuliert werden.
Zu müde zum kämpfen? Aufmerksamkeit im Keller? Emotionen behindern das Urteilsvermögen? Alles Hindernisse, die für den Soldaten der Zukunft nicht mehr gelten könnten. Zumindest, wenn ein von der Militärforschungsagentur DARPA finanziertes Projekt umgesetzt wird. William Tyler von der Arizona State University will nach eigenen Angaben eine Methode gefunden haben, um millimetergenau Hirnregionen mit Ultraschallsignalen stimulieren zu können. Tyler selbst bezeichnet es als "mächtige Technologie", Hirnaktivitäten zu beeinflussen.
Bisherige Methoden nicht ausreichend Ein Problem bisher war es, in tiefe Hirnregionen vorzudringen. Dazu musste man meist Elektroden operativ verpflanzen, um präzise winzige Bereiche von Hirngewebe erreichen zu können. Magnetische Stimulation erfasste bisher nur Regionen, die größer als ein Zentimeter waren. Tyler und seine Kollegen konnten jetzt aber eine neue Methode erfinden, die ohne operativen Eingriff präzise Stimulation ermöglicht.
Kimme, Korn und etwas Schwarzpulver waren früher vielleicht einmal die Zutaten für eine gute Waffe. Heutzutage sind schon Geräte im Einsatz, die vor zehn Jahren noch in den Bereich der Science Fiction gehört hatten. Laser-Waffen, Phaser, Railguns oder Strahlenwaffen - all das ist bereits Realität. (c) AP (J. Pat Carter) Dieser XM-25 Granatwerfer besitzt ein Magazin mit vier 25-Millimeter-Geschossen, einen Laser-Zielsucher und einen Onboard-Computer. Dieser berechnet, wenn ein Projektil an einem Ziel vorbeifliegt und zündet es dann. Sinn der Sache: Gegner zu erwischen, die sich hinter Deckungen verschanzen. Nach der "Smart Bomb" jetzt die "Smart Bullet" der US-Armee. (c) U.S. Army An einem wortwörtlich hochspannenden Projekt arbeitet eine Gruppe der US Army. Mit dem Laser-Induced Plasma Channel (LIPC) werden Blitze entlang eines Laser-Impulses gelenkt. Das ist möglich, da der Laser die Luft um ihn herum zu Plasma verwandelt und so ein Kanal für den Blitz entsteht. (c) U.S. Army Mit Elektromagneten wird ein Projektil so schnell beschleunigt, dass es jegliche Panzerung durchbricht. Seit den 1980er-Jahren läuft die Forschung solcher Waffen. Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) hat bereits einen Prototypen, der ein 3,2 Kilogramm schweres Projektil auf 9072 Km/h beschleunigen kann. Der Effekt ist beängstigend (siehe Video). Inzwischen konnte die US Navy die bisher sehr umfangreiche Apparatur schon in Form einer Schiffskanone bringen. Das Projekt ist aufgrund seiner hohen Kosten umstritten. (c) U.S. Navy (John F. Williams) Diese zärtliche Gerät hört auf den unscheinbaren Namen Active Denial System (ADS) und dient einem einzigen Zweck: Angreifer abschrecken. Durch Mikrowellen erhalten Zielpersonen das Gefühl, dass ihre Haut zu brennen beginnt. Reflexartig zucken sie zurück und rennen davon, wie dieses Video demonstriert. (c) U.S. Department of Defense Long Range Acoustic Devices (LRAD) liefern eine zielgerichtete Schallwelle, die offiziell für Warnungen oder zur Kommunikation dienen soll. Derart "abgefeuerte" Schallwellen können bis zu 300 Meter weit klar und deutlich gehört werden. Der Hersteller will seine Geräte nicht als Waffen verstanden wissen, sie sollen aber bereits zur Abschreckung von Piraten oder zum Ärgern von Demonstranten eingesetzt worden sein. (c) U.S. Navy Terminator ist zwar noch nicht Realität, fahrbare Roboter-Geschütze aber schon. Mehrere Firmen haben bereits solche Geräte auf dem Markt, zum Glück werden sie aber nicht von einem zentralen "Skynet" kontrolliert. (c) AP (MIKE DERER) "Energie-Minen" sind in vielen Sci-Fi-Geschichten recht beliebt. Dieses absurde Konstrukt von Taser stellt das elektrische Äquivalent einer Claymore-Antipersonen-Mine dar. Mehrere Elemente zu je sechs Abschussvorrichtungen lassen sich zu einer Taser-Wand aufbauen, die flächendeckend unliebsame Personen unschädlich machen kann. (c) Taser Statt Verdächtige mit Elektroschocks vollzupumpen setzt ein anderes Projekt auf visuelle Reize. Der Dazzler ist eine Art Taschenlampe des US-Department of Homeland Security und soll durch unzählige abwechselnd blinkende LEDs bei Zielpersonen Seekrankheit bis zur Übelkeit auslösen. Findige Techniker haben eine 250-Dollar-Variante der Kotz-LED für den Hausgebrauch entwickelt. Unbemannte, gelenkte Waffensysteme waren lange Zeit ein Thema für Science-Fiction-Filme. Spätestens seit das US-Militär Drohnen regelmäßig einsetzt, um Aufklärung zu betreiben oder Luftschläge durchzuführen, sind diese Waffen in der Jetztzeit angelangt. (c) EPA (LT. COL. LESLIE PRATT - HANDOUT) In der Kult-Serie "Star Trek" gab es Phaser als Energiewaffen. Das US-Verteidigungsministerium hat sich das "E" gespart und einen PHaSR entwickelt. Das "Personnel Halting and Stimulation Response"-Gewehr soll ein Ziel temporär desorientiert und blind machen. (c) U.S. Air Force Ähnliches versuchen Tierschützer von "Sea Shepherd". Sie blenden japanische Walfänger mit Lasergeräten, um sie bei der Jagd zu behindern. >>Mehr Bilder zu Sea Shepherds Kampf gegen Walfänger (c) AP Etwas brachialer geht es Boeing an. An sich Hersteller von Flugzeugen, unterhält das Unternehmen auch ein Waffenprogramm. So konnte bereits ein unbemanntes Flugzeug mit einem fahrbahren Lasergeschütz (siehe Bild) abgeschossen werden. Weiters bauen die Boeing-Techniker an Flugzeug-basierten Laserwaffen mit weit größerer Energie. (c) Boeing Science Fiction als tödliche Realität Schmerz und Angst per Knopfdruck weg Auf lange Sicht sollen Schutzhelme von Soldaten mit einem Ultraschall-Stimulator ausgerüstet werden. Per Fernsteuerung könnten dann Feldkommandanten Stress, Angst oder Schmerzgefühl ihrer Soldaten ausschalten, ist die Überlegung dahinter. Auch verbesserte Aufmerksamkeit und Wahrnehmung ist ein Ziel der Forschung. Ob das aber überhaupt realisiert werden kann, wird die nächste Forschungsphase zeigen.
Der Militärausrüster Lockheed Martin hat ein Exoskelett entwickelt, das Soldaten übermenschliche Kräfte verleihen soll. Das Gerät hört auf den freundlichen Namen HULC, eine Abkürzung für "Human Universal Load Carrier". Dass der Name dem grünen Comic-Helden Hulk ähnelt, der für seine schier unendliche Stärke bekannt ist, kommt wohl nicht von ungefähr. (c) Lockheed Martin photo Die US Army wird HULC in Massachusetts testen. Lockheed Martin erhält für die Testphase einen Auftrag in Höhe von 1,1 Millionen US-Dollar. Dabei soll die Leistung und das Energieniveau von Soldaten gemessen werden, die das Exoskelett einsetzen. Auch will das Militär herausfinden, wie lange es dauert, bis sich ein Soldat an das Gerät angepasst hat. (c) Lockheed Martin photo Bevor man das Exoskelett anziehen kann, muss man es erst einmal aufbauen. Lockheed Martin liefert es kompakt verpackt in einer Kiste aus. Kern von HULC ist ein Hydrauliksystem, das über einen eingebauten Microcomputer gesteuert wird. (c) Lockheed Martin photo Für schwere Lasten gibt es einen Schulterbügel, an dem sich etwa schweres Gerät befestigen lässt. Laut Hersteller sollen damit Lasten von bis zu 90 Kilogramm locker heben lassen, ohne den Träger dabei zu erschöpfen. (c) Lockheed Martin photo Für größere Gegenstände gibt es einen zusätzlichen Aufsatz, der über verstellbare Bänder die Hebekraft der Arme verstärkt. Die Bewegungsfreiheit soll dabei nicht eingeschränkt sein. (c) Lockheed Martin photo Generell dürfte dem US-Militär wichtig gewesen sein, dass ihre Soldaten mit angelegtem HULC-Gerät weiterhin mobil und flexibel sind. Immerhin soll das Exoskelett einmal in Kampfgebieten eingesetzt werden. Energie erhält HULC über die eingebaute Batterie, die auch für "ausgedehnte Missionen" genug Strom liefern soll. (c) Lockheed Martin photo Für längere Gebirgsmärsche soll sich HULC auch eignen. Dabei wird der Träger nicht so schnell erschöpft, selbst wenn er mit einem schweren Rucksack unterwegs ist. Laut dem Hersteller soll das Gerät erkennen, was man gerade damit vorhat und die Kraft dementsprechend verteilen. (c) Lockheed Martin photo Das Konzept des Exoskeletts ist aber nicht nur im Militärbereich auf dem Vormarsch. ReWalk ist etwa ein Gerät, das paralysierten Patienten ermöglicht, wieder aufrecht gehen und Stiegen steigen zu können. Es wird vom israelischen Hersteller Argo Medical Technologies produziert und soll demnächst auf dem Markt erhältlich sein. (c) REUTERS (© Baz Ratner / Reuters) Etwas futuristischer wirkt der Roboter-Anzug HAL (Hybrid Assistive Limb) vom japanischen Hersteller Cyberdyne. Er soll älteren und gebrechlichen Menschen den Alltag erleichtern. Für Science-Fiction-Fans beinhaltet das Exoskelett gleich zwei bekannte Referenzen. HAL 9000 war der Computer aus "2001: Odyssee im Weltraum", der Besatzungsmitglieder ermordete. Cyberdyne ist im entsprechenden Film das Unternehmen, das den "Terminator" gebaut hat. Bleibt zu hoffen, dass dieses Gerät mehr Positives leistet. (c) Cyberdyne US-Armee testet Kraftverstärker (db)
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