China-Hacker attackieren Google

Internet. Der Suchmaschinenbetreiber vermutet die Angreifer in China. Unterdessen räumt Ex-Google-Chef Schmidt Fehler ein – er habe Facebook unterschätzt.

Palosverdes/Dpa/Red. Der Suchmaschinenbetreiber Google ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Der Konzern vermutet, dass die Attacken aus China kommen. Die chinesische Regierung wies die Vorwürfe empört zurück.

Konkret sei versucht worden, Googles E-Mail-Dienst Gmail zu knacken und Daten von Nutzern zu lesen. Zu den Geschädigten würden sowohl hochrangige Vertreter der US-Regierung, aber auch chinesische Aktivisten und Journalisten zählen. Google habe den Angriff bemerkt und gestoppt, teilte das Unternehmen mit.

Bereits im Vorjahr hatten Hacker aus China versucht, Google anzugreifen. Das Unternehmen hat sich im Streit um die Zensur in der Volksrepublik teilweise aus dem Markt zurückgezogen.

Unterdessen geht der frühere Google-Chef Eric Schmidt mit sich selbst hart ins Gericht: „Wir haben uns enorm bemüht, uns mit Facebook zusammenzutun“, sagte Schmidt auf einer Konferenz des Technologieblogs „AllThingsD“. Facebook – heute das weltweit größte Onlinenetzwerk – habe dies stets abgelehnt.

Google erobert neue Märkte

Schmidt bezeichnete es als einen der größten Fehler in seiner zehnjährigen Zeit als Google-Chef, dass er die Gefahren durch Facebook unterschätzt habe. „Ich wusste, dass ich etwas tun muss, und ich habe es nicht hingekriegt“, sagte Schmidt laut „Wall Street Journal“ auf der Konferenz.

Google ist zwar der weltgrößte Suchmaschinenanbieter. Das Hauptgeschäft mit Werbeanzeigen ist aber unter Druck durch den Erfolg von rasant wachsenden Internetunternehmen wie Facebook und Groupon, aber auch Apple.

Google versucht daher, neue Märkte zu erobern. So bietet der Konzern in den USA den eigenen Onlineschnäppchendienst „Google Offers“ in Konkurrenz zu Rivalen Groupon an. Ein Handybezahlsystem soll auch aufgebaut werden. Nutzer sollen Sonderangebote direkt in ihr E-Mail-Postfach bekommen. „Google Offers“ startet im Sommer in drei US-Städten und soll dann weiter ausgebaut werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.06.2011)

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