iTunes-Preise: EU-Kommission stellt Verfahren gegen Apple ein

AP
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US-Konzern Apple will die Preise im iTunes Store im Laufe des Jahres europaweit angleichen.

Der US-Computerkonzern Apple will der EU-Kommission zufolge die Preise in seinem Online-Musikgeschäft iTunes europaweit in den nächsten sechs Monaten angleichen. Damit müssten die Verbraucher in Großbritannien nicht länger zehn Prozent mehr pro Musiktitel zahlen als die Kunden im Euro-Raum, erklärte die Kommission am Mittwoch in Brüssel. Da Apple künftig auch keine regionalen Verkaufsbeschränkungen mehr mit den großen Musikanbietern vereinbare, könne das im April eröffnete Kartellverfahren eingestellt werden.Die nationalen Begrenzungen beim Kauf von Musiktiteln oder Videos über das Internet hatte die EU-Kommission als Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht bewertet. Kunden der iTunes-Shops haben bisher nur Zugriff auf die Angebote der Apple-Online-Filiale ihrer Heimatländer. Kontrolliert wird das über die Adresse der Kreditkarte, mit der die Online-Artikel bezahlt werden.

Urheberrechte verursachen Preisunterschiede

Eine britische Verbraucherorganisation hatte sich 2005 darüber beschwert, dass der Preis pro Artikel mit 99 Cent in Deutschland oder Frankreich niedriger sei als mit 79 Pence - heute umgerechnet 1,05 Euro - in Großbritannien. Apple hatte dies mit bestehenden urheberrechtlichen Grenzen der Musikanbieter begründet, von denen die Computerfirma die Titel bezieht. Apple selbst hätte einen einheitlichen iTunes-Shop für alle Länder vorgezogen.

Inwiefern die Kunden künftig aus dem gesamten europäischen Angebot auswählen können, ist offen. Denn der Kommission zufolge muss Apple auch weiterhin die Urheberrechte der Länder beachten. Wegen der Lizenzrechte der Musikanbieter - also vor allem EMI, Warner, Sony BMG oder die zu Vivendi gehörende Universal Music Group - sei es schwierig, ein EU-weit einheitliches Angebot zu schaffen.

In den USA verlangt Apple für ein Lied 99 US-Cent, umgerechnet 67 Euro-Cent. (Ag.)

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