Steve Jobs: Apple verweigert Flash, weil Adobe faul ist

Steve Jobs
Steve Jobs(c) AP (Paul Sakuma)
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Der Firmenchef hat erklärt, warum Apple das Plugin derart ablehnt. Eine iPad-Werbung mit scheinbar funktionierenden Flash sorgte kurz für Verwirrung. Auch für Google hatte Jobs harte Worte übrig.

Einige Tage nach der Veröffentlichung des neuen Tablet-Computers iPad hielt Apple-Chef Steve Jobs Hof mit seinen Mitarbeitern. Dabei durften ihm Angestellte des Unternehmens diverse Fragen stellen. Die größten Themen waren Google und Adobe, berichtet Wired. Adobe ist im Gespräch, weil deren Flash-Plugin auf vielen Websites eingesetzt wird, der Browser des neuen Apple iPad aber (wie schon das iPhone) dieses nicht unterstützt. Stattdessen werden unschöne Platzhalter angezeigt. Jobs begründet die bewusste Ablehnung damit, dass es zu fehlerbehaftet sei. Das Plugin sei einer der häufigsten Gründe, warum Mac-Computer abstürzen, soll Jobs gesagt haben. Adobe wäre zu faul, um aus seiner Technologie etwas zu machen.

Irreführende iPad-Werbung

Kurz davor hatte ein Werbe-Video für das iPad für Verwirrung gesorgt. Darauf war die Website der New York Times zu sehen gewesen. Offenbar war das Video nachbearbeitet, denn es zeigte die Website samt Flash-Inhalten, berichtet Apple Insider. Inzwischen hat Apple das Video angepasst. Statt der Flash-Bilder sind jetzt die üblichen Platzhalter zu sehen. Flash dient vorrangig für die Darstellung von Web-Videos und interaktiver Inhalte. Steve Jobs sieht aber mehr Zukunft im offenen Standard HTML5, das YouTube derzeit testweise im Einsatz hat.

Jobs: Google will das iPhone umbringen

Für den YouTube-Betreiber Google hatte Jobs auch wenig positive Worte übrig, heißt es in den Berichten. Angesprochen auf Googles Vorstoß in den Mobilfunksektor soll Jobs gesagt haben: "Täuscht euch nicht, sie wollen das iPhone umbringen." Und ergänzte kämpferisch: "Wir werden sie nicht lassen." Wenig später tat er Googles Motto "Don't be evil" als "Bullshit" oder "Ladung Mist" ab. Über die genaue Wortwahl sind sich die Medienberichte nicht einig, fest steht aber, dass es keine sonderlich positive war.

Google umgeht Apples Restriktionen

Mit seinem Wunsch nach mehr HTML5 spielt der Apple-Gründer Google aber in die Hände. Denn je mehr Applikationen ins Web ausgelagert werden können, desto weniger werden proprietäre Anwendungen, wie etwa im App Store, verkauft werden können. Google hat mit seiner Telefonie-Anwendung "Voice" und dem Ortungsprogramm "Latitude" schon zweimal bewiesen, wie man den App Store umgehen kann und Anwendungen für das iPhone ohne den Umweg über Apple an den Benutzer bringen kann.

(db)

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