Spiele-Klassiker "Doom" nicht mehr jugendgefährdend

SpieleKlassiker Doom nicht mehr
SpieleKlassiker Doom nicht mehr
  • Drucken

Nach 17 Jahren auf dem Index hat eine deutsche Prüfstelle die Ego-Shooter "Doom" und "Doom II" wieder zum Verkauf freigegeben. Der Hersteller hatte argumentiert, die Gewaltdarstellungen seien nicht mehr zeitgemäß.

Deutsche Computerspieler dürfen wieder die Ego-Shooter-Klassiker "Doom" und "Doom II" erwerben. Die zuständige Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hat beide Spiele vom Index genommen. Sie dürfen mit einer Kennzeichnung "ab 16" offen verkauft werden und nicht mehr nur unter dem Ladentisch. Der Hersteller hatte argumentiert, dass die Grafik heutiger Spiele weit fortgeschritten sein und somit die Gewaltdarstellungen in "Doom" nicht mehr so eine Gefahr darstellen. Die BPjM räumte das ein, will die Titel aber freigegeben haben, weil "historische Interesse" an ihnen bestehe. Die Gefahr, dass Kinder die Spiele in die Hand bekommen, sei jetzt weniger wahrscheinlich.

Ursprünglich hatte die BPjM die beiden Klassiker weniger wegen dem scheinbaren Realismus der Darstellung, sondern wegen der unreflektierten Gewaltszenen auf den Index gesetzt. Solange diese nicht durch alternative Sequenzen "neutralisiert" würden, bestehe die Gefahr eines negativen Einflusses auf Minderjährige, erklärt ein BPjM-Sprecher im Gespräch mit BBC News.

Seit 17 Jahren auf dem Index

"Doom" und "Doom II" wurden 1994 auf den deutschen Index gesetzt. Sie gelten trotz ihrer blutigen Szenen (ein Space Marine muss Horden von Dämonen abschießen) als Meilenstein der Computerspielgeschichte. Schon mit dem Vorgänger "Wolfenstein 3D" hatte der Entwickler id Software für Aufsehen gesorgt. Damals musste ein US-Soldat während des zweiten Weltkriegs aus einer Nazi-Hochburg ausbrechen. Auch dabei wurde viel geschossen. Generell hat sich id Software auf Ego-Shooter spezialisiert. Das neueste Werk, das grafisch aufwendige "Rage", soll am 7. Oktober erhältlich sein.

(db)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.