Microsoft droht Yahoo mit feindlicher Übernahme

(c) EPA (Justin Lane)
  • Drucken

Der Software-Konzern stellt dem Internet-Unternehmen ein Ultimatum. Wenn es zu keiner Einigung kommt, will Steve Ballmer sich in drei Wochen direkt an die Aktionäre wenden und eine neue Yahoo-Führung einsetzen.

Im Bemühen um den Kauf des Internetunternehmens Yahoo hat der US-Softwarekonzern Microsoft mit einer feindlichen Übernahme gedroht, sollte binnen drei Wochen keine Einigung zustande kommen. Es sei nun an der Zeit, dass sich Vertreter beider Seiten zusammensetzten und über eine Einigung verhandelten, schrieb Microsoft-Chef Steve Ballmer in einem am Samstag auf der Microsoft-Website veröffentlichten Brief an die Yahoo-Führung. Neben dem Ultimatum wurde das Barangebot von 31 Dollar (19,7 Euro) pro Yahoo-Aktie bekräftigt.

Microsoft will neue Yahoo-Führung

Sollte es in den kommenden drei Wochen zu keiner Einigung kommen, werde sich Microsoft direkt an die Aktionäre wenden, um die größte Übernahme in der Branche unter Dach und Fach zu bringen. Dabei werde Microsoft sich auch darum bemühen, dass eine andere Yahoo-Führung gewählt werde, hieß es. Yahoo äußerte sich bisher nicht öffentlich zu dem Schreiben. Eine Yahoo-Sprecherin sagte, ihr sei der Brief nicht bekannt. Daher könne sie ihn nicht kommentieren. Der Brief trug das Datum vom Samstag.

Ballmer: Yahoo weniger wert

Ballmer beklagte in dem Schreiben, dass sich seit dem am 1. Februar vorgelegten Angebot einer Barzahlung in Höhe von insgesamt 42 Milliarden Dollar nichts getan habe. Die Wirtschafts- und Finanzkrise in den USA habe auch den Wert von Yahoo geschmälert, schrieb Ballmer. Zudem gebe es Anzeichen, dass die Nutzung der Yahoo-Suchmaschine zurückgegangen sei. Daher sei das Offert von Anfang Februar jetzt noch bedeutsamer. Ballmer warf der Yahoo-Führung vor, sich nicht ernsthaften Gesprächen über eine Übernahme durch Microsoft zu stellen und warnte sie, die Möglichkeit der Verhandlungen mit Microsoft nicht verstreichen zu lassen.

Microsoft-Offensive gegen Google

Das Anfang Februar von Microsoft vorgelegte Angebot hätte den Aktionären einen Gewinn von 62 Prozent eingebracht. Microsoft strebt mit dem Offert eine stärkere Position im Internetgeschäft in Konkurrenz zu Google an. Die Yahoo-Führung hatte das Microsoft-Angebot als zu gering abgelehnt, weil es nicht das Entwicklungspotenzial des Unternehmens berücksichtige. Um das Übernahmeangebot des Software-Riesen Microsoft abzuwehren führte Yahoo auch Gespräche mit der Mediengruppe News Corporation des Medienmoguls Rupert Murdoch, der eine Zusammenarbeit mit Yahoo jedoch ablehnte.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.