Microsoft veröffentlicht Linux-Treiber als Open Source

AP (Eugene Hoshiko)
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Die drei Treiber sollen es virtuellen Maschinen erleichtern, auf diverse Hardware-Schnittstellen zuzugreifen. Ursprünglich war die Software nicht mit offenem Quellcode geplant gewesen.

Der bisher für Geheimhaltung bekannte Hersteller Microsoft hat drei seiner Linux-Treiber unter der freien Lizenz GPL freigegeben. Damit kann jeder den Quellcode offen einsehen ("Open Source"). Die Treiber ermöglichen Linux-Systemen, die auf virtuellen Maschinen unter Windows laufen, direkt auf einige Hardware-Schnittstellen zuzugreifen. Dadurch wird weniger Rechenlast benötigt. Die Linux-Gemeinde zeigte sich über den Schritt erfreut, weist aber darauf hin, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Treiber standardmäßig in Linux-Systemen integriert sein werden.

Kunden sollen vermehrt Microsoft-Technik nutzen

Microsofts Beweggründe dürften nicht vollkommen altruistisch gewesen sein.  Der Markt für virtuelle Maschinen steht unter immer größerem Konkurrenzdruck. Wenn die Treiber erst einmal in Linux Einzug halten, könnte das Microsofts eigene Virtualisierungstechnik Hyper-V für Kunden attraktiver machen. Ursprünglich waren die Treiber als proprietärer Code veröffentlicht worden, Microsoft zog sie aber kurzfristig zurück. Mit der Entscheidung setzt Microsoft andere Unternehmen unter Druck, es dem Hersteller nachzumachen. Von Linux-Benutzern kommt schon seit längerer Zeit Kritik an proprietären Treibern für die Grafikkarten von AMD und Nvidia.

(db)

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