UPC erwirkt wieder einstweilige Verfügung gegen Telekom Austria

Die Presse (Fabry)
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Die Telekom hat die Zusatzkosten von „aon.TV" in der Werbung nicht ausreichend angeführt. Für Konkurrent UPC ist es der zweite Erfolg binnen einer Woche.

Die Telekom Austria hat zur Zeit wenig Glück mit einigen ihrer neuen Produkte. Während ihr beim Kombipaket Festnetz-Internet-Mobilfunk der Regulator aufs Dach steigt, hat Mitbewerber UPC bereits die zweite einstweilige Verfügung innerhalb einer Woche erwirkt. Demnach muss die Telekom bei der Bewerbung ihres Produktes "aon TV" zum Preis von 4,90 Euro auch gleichwertig die Zusatzkosten anführen. Neben den 4,90 Euro muss nämlich auch noch die Festnetz-Grundgebühr von 15,98 Euro gezahlt werden, was bisher nur nachrangig erwähnt wurde.

Zuvor hatte der Wiener Telekomanbieter UPC bereits wegen der Bewerbung des aonSpeed Easy Tarif "Surfst nix, zahlst nix" eine einstweilige Verfügung erwirkt. Auch hier ging es um Zusatzkosten, die in der Werbung etwas untergeordnet angeführt wurden. Für UPC-Austria-Chef Thomas Hintze zeigen die Verfügungen, "dass hier wirklicher Handlungsbedarf bestanden hat, um die irreführende Bewerbung von aon TV und aon Speed Easy zu unterbinden".

Vorwurf: Telekom nutzt Infrastruktur-Vorteile aus

Erst gestern war bekanntgeworden, dass der Telekom-Regulator Bedenken gegen das neue Paket-Angebot der Telekom hat. Überraschend schnell hat die Telekom-Control-Kommission (TKK) die Telekom aufgefordert, "Vorschläge zu unterbreiten, um den wettbewerbskonformen Zustand wiederherzustellen". Schon heute, Mittwoch, soll die Reaktion der Telekom darauf von der TKK beurteilt werden.

Das Angebot hatte für helle Empörung bei den Mitbewerbern gesorgt. Ihr Vorwurf: Der Ex-Monopolist nutzt seine historisch gewachsene Infrastruktur zum Nachteil der Alternativen Betreiber. Denn diese sind teilweise auf das Netz der Telekom angewiesen, können ihre Produkte aber nur konkurrenzfähig anbieten, wenn zwischen dem Endkundenpreis und dem Wiederverkaufspreis genug Spanne bleibt. Im konkreten Fall bietet die TA ihren Kunden das Paket um 19,90 Euro an - die Wiederverkäufer sollten aber nach Eigenangaben bereits 17,48 Euro nur für die Internetleitung zahlen. (APA)

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