Briten wollen "lebenslang" für Hacker

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Internetkriminalitaetdpa/Oliver Berg
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Ein Gesetzesvorschlag der britischen Regierung sieht für Cyberattacken mit "katastrophalen Folgen" eine lebenslange Haftstrafe vor.

Der Hacker - ein Freigeist des Internets, der sich mit dem bösartigen System anlegt? Im aktuellen Spiele-Hit "Watch Dogs" können Computerspieler in diese Rolle schlüpfen. In der Realität sind Hacker aber immer öfter Cyberkriminelle, die an Daten kommen wollen, um sie zu verkaufen oder missbräuchlich zu verwenden.

Großbritannien will daher nun härter gegen diese stark wachsende Form der Kriminalität vorgehen. So stellte Queen Elizabeth II. bei ihrer traditionellen Rede vor dem britischen Parlament am 4. Juni eine entsprechende Verschärfung des "Computer Misuse Act" vor. Bei Cyberattacken, die "katastrophale Folgen" haben soll es künftig demnach lebenslange Haftstrafen geben.

Härter auch bei Industriespionage

Als katastrophale Folgen werden Attacken bezeichnet, "die zu Todesfällen, ernsthaften Krankheiten oder Verletzungen führen oder die nationale Sicherheit gefährden". Ebenfallls verschärft werden soll die Höchststrafe für Industriespionage, die "signifikante Risken für Wirtschaft oder Umwelt darstellen". In diesen Fällen soll künftig eine Haftstrafe von bis zu 14 statt derzeit zehn Jahren möglich sein.

Von Kritikern wird der Vorstoß abgelehnt, da das Gesetz jetzt schon streng genug sei. Sie beklagen vielmehr, dass es immer noch Schwachstellen in dem Gesetz gebe. So sind gezielte Angriffe, mit denen diese die Sicherheit von Netzwerken getestet werden sollen, in Großbritannien ähnlich wie in den USA auch künftig weiterhin strafbar.  Das mache es schwer, die Sicherheit im Netz zu verbessern, so die Kritiker.

In Österreich bis zu fünf Jahre

Großbritannien wäre mit dieser Verschärfung der Strafen nicht allein: Auch in den USA kann Hackern eine lebenslange Haft drohen, ohne dass dies per Gesetz festgelegt ist. 2010 war Albert Gonzales zu 20 Jahren verurteilt worden, weil er mehr als 90 Millionen Kreditkartendaten von mehreren Einzelhandelsketten gestohlen hatte. In Österreich stehen auf Hacking zur Zeit Strafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.

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