Michael Jacksons Tod legt Internet-Nachrichten lahm

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ARCHIVBILD: MICHAEL JACKSON(c) APA (Gindl Barbara)
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Das Ableben des Sängers sorgte für gewaltigen Ansturm im Web. Google News wurde so stark belastet, dass man an einen Hacker-Angriff glaubte. Auf Twitter schrieben doppelt so viele User wie sonst üblich.

Der Tod des King of Pop wurde nicht nur auf einer Internet-Seite (dem Society-Portal TMZ.com) als Erstes verkündet, sondern sorgte auch anschließend für viel Aufregung im Web. Neben chaosartigen Zuständen in der Online-Enzyklopädie Wikipedia litt auch Google News unter dem Ansturm. Die Server-Administratoren mussten Notmaßnahmen ergreifen. Viele andere Nachrichtendienste verzeichneten Rekordzugriffe.

Twitter unter doppelter Last

Jackson dominierte auch das Twitter-Rauschen - mehr Tweets pro Sekunde zu einem Thema gab es zuletzt bei der Wahl von Barack Obama im November 2008. "Wir haben mehr als doppelt so viel Tweets pro Sekunde erlebt, als die Nachricht rauskam und die Leute ihren Schmerz und ihre Erinnerungen teilen wollten", schrieb Twitter-Mitbegründer Biz Stone in einer E-Mail. Zu ihnen gehörten auch prominente Twitter-Nutzer wie Lindsay Lohan, Ashton Kutcher, John Mayer und Ryan Seacrest.

Google vermutete Hacker-Angriff

Google-Techniker betrachteten die heftige Nachfrage nach Michael Jackson zunächst als einen koordinierten Hacker-Angriff. Als Schutzmaßnahme mussten Nutzer des Dienstes Google News etwa eine halbe Stunde lang einen "Captcha"-Check absolvieren, also eine angezeigte Buchstaben-Ziffern-Folge eingeben, ehe die News-Ergebnisse der Michael-Jackson-Anfrage angezeigt wurden. Das Hauptangebot der Google-Suche sei nicht betroffen gewesen, sagte Google-Sprecher Gabriel Stricker.

Nachrichten-Websites litten unter Ansturm

Das Monitoring-System von Akamai für den Net Usage Index stellte fest, dass der Datenverkehr von Nachrichtenseiten im Web um 50 Prozent nach oben schnellte. Durch die immense Last von mehr als vier Millionen Besuchern pro Minute brach die Verfügbarkeit vieler dieser Websites ein. Besonders betroffen waren LAtimes.com, CBSnews.com und ABCNews. Letztere konnte zum Beispiel aufgrund der Überlastung nur 11 Prozent der Anfragen beantworten. CNN.com verzeichnete laut Cnet einen fünffachen Anstieg der Zugriffe in nur einer Stunde.

Nachfrage nach Jackson-Musik schnellte nach oben

Bei iTunes eroberte "Thriller" innerhalb weniger Stunden den ersten Platz der meisten Downloads bei vollständigen Alben. Auch YouTube verzeichnete eine starke Nachfrage nach Videos mit Michael Jackson, während bei Facebook Mahnwachen und Online-Gedenkaktionen organisiert wurden.

(Ag.)

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