Maxdome setzt auf Redaktionsempfehlungen statt Algorithmen

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"Selbst der beste Algorithmus stellt die Nutzer auf Dauer nicht zufrieden", erklärte Co-Geschäftsführer Filmon Zerai. Deswegen werde nun ein Redaktionsteam für passende Filmempfehlungen sorgen.

Das endlose Zappen durch die dutzenden Fehrnsehkanäle hat ein jähes Ende gefunden. Streaming-Kunden kämpfen sich jetzt meist den Weg durch Beschreibungen, Empfehlungen und Trailer. Ein Umstand, der viele Nutzer des ProSiebenSat.1-unzufrieden macht. Darum will man diese auf dem Streaming-Portal Maxdome künftig mit einem Team an Redakteuren besser beraten.

Dabei hat Maxdome im Vergleich zu Netflix und Amazon eine deutlich unübersichtlichere Seite. Doch geändert werden soll im Moment nicht das wenig intuitive Design, sondern die Kategorie Empfehlungen. Statt sich künftig auf Algorithmen verlassen zu müssen, werde man mit sieben Redakteuren und dem früheren "Hörzu"-Vizechef Thomas Weiß und wechselnde Gastautoren versuchen, die Nutzer mit persönlichen Empfehlungen und Filmkritiken an die "Maxdome-Angebote auf Fernseher, Computer und Smartphone zu fesseln".

Ende der "zeitraubenden Suche"

Bisher müssen sich die Kunden der boomenden Branche zumeist mit automatischen Tipps und endlosen Film- und Serienlisten zufriedengeben, was viele Zuschauer frustriert. Fast 60 Prozent von ihnen ärgern sich über die zeitraubende Suche nach passender Unterhaltung, wie Maxdome in einer Umfrage feststellte. "Selbst der beste Algorithmus stellt die Nutzer auf Dauer nicht zufrieden", erklärte Co-Geschäftsführer Filmon Zerai.

Aber auch Eigenproduktionen, ähnlich Amazon Prime und Netflix sollen künftig auf der Plattform zu sehen sein. "Wir sind zuversichtlich dieses Jahr auch unsere erste Eigenproduktion unter Dach und Fach bringen zu können", erklärt Filmon Zerai.

Im deutschen Markt wachsen die mächtigen US-Konkurrenten Netflix und Amazon Video schneller als Maxdome, wie der Mutterkonzern ProSiebenSat.1 jüngst eingeräumt hatte: Sie sind später als der frühere Platzhirsch in Deutschland gestartet, belegen aber gemeinsam mit diesem bereits die vorderen drei Plätze. Der deutsche Markt für kostenpflichtige Online-Videos ist nach Einschätzung des Branchenverbands VPRT im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 229 Millionen Euro gewachsen, vor allem durch Abo-Dienste. Maxdome rechnet damit, dass sich die Abonnentenzahl aller Anbieter von zuletzt 4,2 Millionen bis 2018 mehr als verdoppelt.

(Reuters/Red.)

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