Mit Fake-Profilen auf Männerfang - Razzia bei Flirtportal Lovoo

(c) Lovoo
  • Drucken

13 Durchsuchungen in Privatwohnungen und Büroräumen, drei Haftbefehle und zwei inhaftierte Gründer. So lautet die erste Bilanz nach der Razzia bei Lovoo, einer Plattform, die angeblich mit gefälschten weiblichen Profilen auf Männerfang gingen.

Das Geschäft mit der Liebe ist lukrativ und das kann dazu führen, dass Unternehmen mit unlauteren Mitteln versuchen, noch mehr Gewinne zu erzielen. Aktuell steht die deutsche Plattform Lovoo unter Verdacht weibliche Fake-Profile erstellt zu haben, um Männer anzulocken. Denn die müssen für die Mitgliedschaft zahlen - ein gängiges Geschäftsmodell.

Drei Haftbefehle sollen einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden zufolge vorliegen. Unklar ist, gegen wen sie gerichtet sind. Die Bild-Zeitung berichtet, dass die zwei Gründer bereits festgenommen wurden.

Vorwurf des gewerbsmäßigen Betrugs

Bei der Razzia wurden 16 Privatwohnungen und Firmenräume durchsucht. Neben den drei Haftbefehlen gibt es insgesamt 12 Beschuldigte, denen gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen wird.

Mit weltweit über 50 Millionen Nutzern hat sich Lovoo in der Vergangenheit gerne als das "am schnellsten wachsende" Portal zum Kennenlernen von Menschen präsentiert. Aufmerksam wurde die Polizei auf fragwürdige Machenschaften durch einen Bericht in der Fachzeitschrift C't, die dem Unternehmen vorgeworfen hat, Nutzerprofile erstellt zu haben, um dabei den männlichen Mitgliedern das "Geld aus der Tasche zu ziehen".

50 GB Material

Lovoo dementierte den Bericht und warf C't vor, schlecht recherchiert zu haben, wobei sich das Magazin auf zugespielte E-Mails berief, die Korrespondenz von Mitarbeitern aus der Führungsriege enthielten. Insgesamt umfasste das Datenpaket über 50 Gigabyte und enthielt detaillierte Berichte über das Vorgehen der Plattform.

Dass Lovoo in naher Zukunft offline genommen wird, ist eher nicht anzunehmen. Vorrangig ging es darum, kriminelle Machenschaften zu Lasten der Nutzer zu verhindern.

>>> Bericht der C't.

>>> Dementi von Lovoo nach C't Bericht.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.