Google startet Play Music in Österreich

Google startet Play Music in Österreich
Google startet Play Music in Österreich(c) Presse Digital (Sara Gross)
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Der Webkonzern greift mit seinem Musikdienst Apples etabliertes iTunes an und will damit Kunden stärker an seine Android-Plattform binden. Die Musikstücke werden online gelagert.

Der Musikdienst Play Music von Google ist ab sofort auch für heimische Nutzer verfügbar. Wie das Unternehmen bekannt gab, wird das Angebot auf mehrere europäische Länder inklusive Österreich, sowie Australien und Neuseeland ausgeweitet. Play Music bietet Musik zum Kaufen an, ähnlich wie Apples iTunes, allerdings werden die einmal gekauften Stücke nach dem Kauf vorrangig online gespeichert. Gleichzeitig bietet Google die Möglichkeit, bis zu 20.000 Musikstücke, die man eventuell schon besitzt, hochzuladen, um sie jederzeit unabhängig vom Endgerät hören zu können.

Musiker dürfen Stücke selbst verkaufen

Google-Manager Sami Valkonen erklärte im Gespräch mit österreichischen Journalisten, dass "hunderte Labels" hierzulande verfügbar sein werden. Heimische Künstler sollen darunter vertreten sein, wobei allerdings keine Details genannt wurden. Die Preise würden sich "im Bereich vergleichbarer Dienste" bewegen, sicherte Valkonen zu. Aktuelle Lieder kosten derzeit 1,29 Euro, ältere Songs sind ab 99 Cent zu haben. Alben schlagen mit von rund 9 Euro bis rund 13 Euro zu Buche. Musiker, die noch keinen Plattenvertrag besitzen, können über den "Artist Hub" ihre Werke selbst hochladen, einen Preis festlegen und direkt an ihre Fans verkaufen.

Kreditkarte auch für Gratis-Nutzung nötig

Wer keine Musik kaufen, sondern seine eigene Sammlung für die Verwendung auf mehreren Geräten online speichern möchte, muss aber dennoch eine Kreditkarte angeben und eine Null-Euro-Transaktion durchführen. Google akzeptiert dafür in Österreich nur Visa und Mastercard. Andere Bezahlmethoden akzeptiert der Play Store derzeit nicht. Ohne angegebene Kreditkarte lässt sich Play Music über den Browser am PC gar nicht nutzen. Auf Android-Geräten lassen sich die verfügbaren Stücke zumindest ansehen.

iTunes bleibt noch vielseitiger

Der Play Store, über den Google in den USA bereits von Apps über Musik bis hin zu Büchern, TV-Serien und Filmen ein umfassendes Unterhaltungs-Angebot besitzt, ist eine der wichtigsten Waffen des US-Konzerns gegen den großen Konkurrenten Apple. Dessen iTunes bietet ebenfalls all diese Kategorien, ist in Österreich bisher aber deutlich vielseitiger gewesen. Bisher konnte man hierzulande von Google nur Apps für dessen Smartphone- und Tablet-Plattform Android erwerben. Mit dem Musikangebot ist der Internet-Gigant nun einen Schritt weiter. Videoinhalte und Bücher stehen aber noch aus.

Für Android und online

Eine Einschränkung gibt es allerdings. Play Music zielt vorrangig auf Android-Geräte ab, lässt sich aber auch über den Browser nutzen. Über diesen lassen sich einzelne Tracks bis zu zwei Mal als MP3 herunterladen. Über den Google Music Manager ist es unbegrenzt möglich. Der Fokus liegt aber auf der Online-Nutzung. Wer die Musik offline auf seinem Mobilgerät hören möchte, muss zuerst händisch festlegen, welche Stücke das sein sollen. Laut Valkonen sei der Sinn dahinter, dass Nutzer nicht ihre Festplatten "sinnlos vollpacken" müssten, da ihre Musik jederzeit online verfügbar sei - vorausgesetzt man hat ein großzügiges Datenvolumen und einen entsprechenden Empfang.

Hörverhalten wird analysiert

Es wäre nicht Google, würde der Dienst nicht auch die Daten seiner Benutzer analysieren. Mit der Funktion "Scan & Match" gleicht Play Music die vorhandene Musikbibliothek eines Nutzers mit Googles Online-Angebot ab. Findet die Software Übereinstimmungen, werden die Songs verfügbar gemacht, ohne dass man sie vorher hochladen muss. Außerdem wird das Hörverhalten von Nutzern analysiert, um daraus personalisierte Empfehlungen zu erstellen.

(db)

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