Spamschutz: Google blockiert 11 Millionen Adressen

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File photo shows Googles logo on a computer screen in San Franciscos logo on a computer screen in San Francisco(c) REUTERS (Robert Galbraith)
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Websites, die auf .co.cc enden, scheinen nicht mehr in den Suchergebnissen auf. Mehrere unbescholtene Betreiber protestieren gegen die Maßnahme. Die Endung .cc ist eine der meistgenutzten der Welt.

Google hat mehr als elf Millionen Websites aus seinen Suchergebnissen eliminiert. Sie alle besitzen die Domain-Endung .co.cc und seien zu stark für Spamversand genutzt worden, berichtet der Register. Quelle der Domain ist ein koreanisches Unternehmen, das die Endung verwaltet. Allerdings werden durch diese Blockade auch harmlose Blogs und andere Websites einfach ignoriert. In Kommentaren zu einem Google+-Eintrag von Googles Anti-Spam-Spezialisten Matt Cutts beschweren sich einige Betreiber, das ihnen durch diese Maßnahme wichtige Werbeeinnahmen durch Anzeigen abhanden gehen, da kaum mehr Besucher auf ihre Seiten kommen.

Weit verbreitete Endung

Generell sind die koreanischen .co.cc-Domains kein unbeschriebenes Blatt. Mit fast 11,4 Millionen registrierten Websites und 5,7 Millionen Benutzerkonten ist die Erweiterung eine der größten in der Welt. Im zweiten Halbjahr 2010 wurden von den .co.cc übergeordneten .cc-Domains aus 4963 Angriffe gestartet, schreibt die Anti-Phishing Working Group in einem Bericht (PDF). Die Endung gehört den Kokosinseln, wird aber auch gerne von Nutzern weltweit verwendet. Auch der österreichische Händler Libro hatte sich mit lion.cc dort registriert. Neben den koreanischen .co.cc-Adressen wurden durch die Blockade auch andere .cc-Domains beeinträchtigt.

Google lässt Muskeln spielen

Mit der Maßnahme demonstriert Google einmal wieder eindeutig seine Macht über das Web-Business. Wer nicht gefunden wird, bekommt keine Zugriffe. Wer keine Zugriffe verzeichnen kann, kann keine Anzeigenwerbung verkaufen. Wer keine Werbung ausspielen kann, verdient kein Geld. Diverse Unternehmen sind sind von diesen Einnahmen abhängig. Eine Google-Blockade kommt für sie im übertragenen Sinn einem Verkaufsverbot ihres Produkts gleich.

(db)

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