Immer mehr Geldwäscher durch Spams angeworben

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Während für Produkte werbende Spams eine Erfolgs-Quote unter der Promille-Grenze haben, steigt fast jeder zweite Adressat auf Geldwäsche-Angebote ein. Die Hemmschwelle sinkt.

Sie werben für "International Sales Representatives" oder "Shipping Manager", bieten Heimarbeit und hohe Provisionen und ködern so Mitarbeiter für internationale Geldwäsche. Diese kriminellen Netzwerke werden immer erfolgreicher, wie aus dem jährlichen "Virtual Criminology Report" des Sicherheitssoftware-Anbieters McAffee hervorgeht.

Allein in der ersten Jahreshälfte 2008 wurden in Großbritannien 873 Websites entdeckt, auf denen Geldwäscher geworben werden sollten - um ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum 2007, wie der "Spiegel Online" berichtet. 

Altes System, neue Verkleidung

Die Spam-Adressaten werden dafür angeworben, Zahlungen für Firmen in verschiedenen Ländern durchzuführen - und zwar über eigens dafür eröffnete Konten. Bezahlt werden sie durch Provisionen der Transfersummen. Die Zahlungsströme finden dann auch real statt, jedoch stammt das Geld aus kriminellen Machenschaften wie z.B. Drogenhandel.

Das System ist keineswegs neu - Geldwäsche funktioniert traditionell so: Man schickt das Geld so oft durch die halbe Welt, bis seine Herkunft nicht mehr nachvollziehbar ist. Neu ist hingegen die Mittelsmänner-Werbung durch Spams.

Die Hemmschwelle sinkt

Eine Studie der spanischen Firma Panda Security beziffert die Erfolgsquote von Geldwäscher Mails im Oktober 2008 auf 1,8 Prozent. Das ist eine für solche Massenmails geradezu erschreckende Effizienz. Denn bei "normalen" Spams liegt die Erfolgsquote weit unter einem Promille, im Schnitt bei 1:12,5 Millionen.

Sicherheitsexperten vermuten dahinter auch die höhere Risikobereitschaft vieler Menschen in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Das schnelle Geld ohne großen Arbeitsaufwand ist verlockender, wenn man sich um seinen Arbeitsplatz sorgt.

(Red.)

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