Samsung baut Vorsprung aus

Samsung Electronics Co Ltd's latest flagship smartphone S4 are displayed during its launch event at the company's headquarters in Seoul
Samsung Electronics Co Ltd's latest flagship smartphone S4 are displayed during its launch event at the company's headquarters in SeoulREUTERS
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Der südkoreanische Konzern zieht der Konkurrenz immer mehr davon. Jedes dritte Smartphone kommt aus seiner Produktion.

Seoul/Framingham/Ag. Die Galaxie, in der sich Südkoreas Technologieriese Samsung bewegt, hat schon eine eigene Qualität: 70,7 Millionen Smartphones verkaufte Samsung im ersten Quartal 2013 und vergrößerte damit den Abstand zum amerikanischen Erzrivalen Apple, der laut Marktforscher IDC auf 37,4 Millionen kam, weiter. Der Wettkampf um die Top-Position, den Samsung beim Absatz schon lange für sich entschieden hat, tobt nun auch bei den Ertragszahlen. Während Apple zu Wochenmitte einen Gewinneinbruch um 18 Prozent auf 7,3 Mrd. Euro bekannt geben musste, legte der Ertrag bei Samsung um 42 Prozent auf 7,15 Billionen Won (4,9 Mrd. Euro) zu. Der Umsatz kletterte um 16,8 Prozent auf 52,9 Billionen Won.

Mit der Modellreihe Galaxy hat Samsung ein Flaggschiff im Portefeuille, das sich weltweit extrem gut verkauft. Dieses habe auch das Wachstum im vergangenen Quartal angetrieben, hieß es in einer Mitteilung von Samsung am Freitag. Beobachter erwarten, dass die Südkoreaner auch mit ihrem neuen Modell Galaxy S4, dessen Verkauf jetzt startet, den Erfolgskurs fortsetzen können. Das neue Modell wird in 155 Ländern von 327 Mobilfunkanbietern verkauft.

Der Konzern, der sich seit Langem auch heftige Patentstreitigkeiten mit den US-Amerikanern liefert, gibt selbst keine genauen Absatzzahlen mehr bekannt. Insgesamt sei jedoch die Smartphone-Nachfrage im einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Schlussquartal 2012 zurückgegangen. Auch die Nachfrage nach Tablet-Computern sei saisonabhängig schwächer gewesen. Der Wettbewerb im Geschäft mit mobilen Geräten werde aufgrund der „Expansion im mittleren und unteren Bereich des Smartphone-Marktes schärfer“, warnte der Vizevorsitzende des Konzerns, Robert Yi. Die schmerzhafte Erfahrung, dass immer mehr preisgünstige Smartphones auf den Markt kommen, muss nicht nur Apple, sondern müssen auch andere Hersteller wie Nokia machen.

Handygeschäft dominiert Gewinn

Dass die Mini-Computer, mit denen man auch telefonieren kann, inzwischen alltäglich geworden sind, zeigen die neuesten Zahlen von IDC: Erstmals wurden im vergangenen Quartal mehr Smartphones als „normale“ Handys verkauft. In Summe fanden 418,6 Millionen Geräte ihre Käufer, davon waren 216,2 Millionen Smartphones.

Das Handygeschäft macht mehr als 70 Prozent des Überschusses der Südkoreaner aus, die auch Waschmaschinen, Fernseher und Halbleiter produzieren. Damit könnte Analysten zufolge bei der Bilanz für das zweite Quartal auch wieder ein Rekordgewinn herausspringen. Dieser gelang Samsung jetzt nicht. An der Börse sorgten die guten Nachrichten dennoch nicht für viel Bewegung. Die Samsung-Aktie fiel um 0,5 Prozent. In den zurückliegenden drei Monaten ist das Papier um zwei Prozent gestiegen, während Apples Kurs um 21 Prozent einbrach.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2013)

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