Frequenzauktion bringt Milliardenerlös

Clemens Fabry
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Die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen dürfte mit einer Sensation enden und mehr als das Vierfache des Mindestegebots bringen. Ein fettes Körberlgeld für's Budget.

Die seit 9. September laufende Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen steuert auf eine Sensation zu: Der Erlös dürfte über zwei Mrd. Euro liegen – fast das Vierfache des Mindestgebots von 526 Mio. Euro. Da ein Ende der Auktion, bei der so gut wie alle Funkfrequenzen neu vergeben werden, noch nicht in Sicht ist, könnte das Ergebnis noch höher ausfallen. Das bedeutet auch ein weit über den Erwartungen liegendes fettes "Körberlgeld" fürs Budget. Zum Vergleich: In der Schweiz brachte eine ähnliche Versteigerung knapp eine Mrd. Franken (816 Mio. Euro). In Deutschland lagen die Auktionserlöse bei 4,4 Mrd. Euro, in den Niederlanden 3,5 Mrd. und in Großbritannien 2,8 Mrd. Euro.

Telekom-Regulator Georg Serentschy, der die Details zur Auktion streng geheim hält, ist von drei bis vier Runden pro Tag ausgegangen. Geht man pro Runde von einer Preissteigerung von zwei bis fünf Prozent aus und legt das Mindestgebot zugrunde, ergeben sich nach 17 Tagen (Stand Dienstag) 2,375 Mrd. Euro.

Schnelles mobiles Internet

Das endgültige Ergebnis dürfte dann allerdings etwas niedriger ausfallen, weil sich die Bieter in einer zweiten Phase auf die tatsächlich gewünschten Frequenzen konzentrieren.

Bei der bisher größten Frequenzauktion in Österreich kommen alle bestehenden Handyfrequenzen unter den Hammer - ausgenommen jene für UMTS. Dazu kommt die sogenannte Digitale Dividende - jene Frequenzen im Bereich 800 Megahertz, die durch die Digitalisierung des Fernsehens frei geworden sind. Sie sollen vor allem für den Ausbau des mobilen Breitbands in ländlichen Regionen genützt werden. Dazu gehört etwa die Südsteiermark und das nördliche Niederösterreich.

Die Telekomregulierungsbehörde RTR hat zwei Frequenzpakete auf EU-Geheiß für einen neuen vierten Anbieter reserviert. Den gibt es allerdings nicht, wie die "Presse" bereits berichtete. Daher werden diese Pakete jetzt mitversteigert. Damit bleiben Telekom Austria (A1), T-Mobile und Hutchison ("3") unter sich.

Sie hatten schon vor der Auktion zu hohe Kosten befürchtet und kritisiert, weil darunter die Investitionen in den Infrastrukturausbau leiden würden. Allerdings bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mitzuziehen, denn die Frequenzen sind quasi ihre Geschäftsgrundlage.

(eid/Reuters)

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