Mass Response steigt in Handymarkt ein

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Die frühere Tochter der Telekom Austria mietet sich in das Netz von "3" ein. Bis zu 100.000 Kunden will der Anbieter kommendes Jahr gewinnen.

Die heimischen Mobilfunker bekommen neue Konkurrenz. Nach dem Kabelanbieter UPC mietet sich das Wiener Unternehmen Mass Response in das Netz von "3" (Hutchison) ein. Ab 2014 will die frühere Tochter der Telekom Austria Dienstleistungen für Geschäfts- und Privatkunden anbieten. Ein entsprechender Vertrag für eine sogenannte MVNO-Partnerschaft (Mobile Virtual Network Operator) mit Hutchison sei unterzeichnet, berichtete Mass Response am Sonntag laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Mass Response bietet Televoting für Fernsehsendungen sowie Callcenterlösungen an und will nun in den Handymarkt einsteigen. Bis zu 100.000 Kunden möchte der neue virtuelle Anbieter kommendes Jahr gewinnen, hatte das "WirtschaftsBlatt" bereits im Sommer unter Berufung auf den Business Plan berichtet. Mass Response wolle die Handydienste unter einen neuen Marke hauptsächlich via Internet verkaufen. Bei Mass Response war am Sonntag vorerst niemand erreichbar. "Drei" bestätigte die Unterzeichnung des Vertrags, zu den genauen Vorhaben von Mass Response könne er aber nichts sagen, so ein Sprecher.

Hutchison ist verpflichtet, bis zu 16 Anbieter in sein Netz zu lassen. Das war eine Wettbewerbsauflage für die Übernahme des Konkurrenten Orange. Bisher hat schon UPC eine Nutzung des "Drei"-Netzes vereinbart.

Mit der Einmietung in ein bestehendes Netz ersparen sich sogenannte virtuelle Anbieter den Aufbau einer eigenen Netzinfrastruktur. Dies nutzt beispielsweise auch Red Bull - der Getränkekonzern ist im Netz der Telekom Austria unterwegs. Auch T-Mobile will sein Netz künftig an Quereinsteiger vermieten, wie Konzernchef Andreas Bierwirth kürzlich zu Reuters sagte. Er erwartet, dass es künftig bis zu zehn solcher MVNO in Österreich geben könnte.

Der neue Anbieter Mass Response war im Zuge der Telekom-Affäre in die Schlagzeilen geraten. Die Justiz hatte ungeklärte Zahlungsflüsse an die PR-Firma von Peter Hochegger beim Erwerb der Mass Response durch die Telekom Austria im Jahr 2007 im Visier. Zudem wurde wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit Gewinnsendungen ermittelt.

Die Mass Response Service (MRS) gehört mittlerweile wieder dem früheren Technikchef von Mass Response, Franz Pichler. Die Telekom Austria hatte 2007 20 Mio. Euro für das Unternehmen gezahlt, soll sich damit aber früheren unbestätigten Medienberichten zufolge einen Verlust von 46 Mio. Euro Verlust eingehandelt haben.

(APA)

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