EU-Kommission: Roaming-Gebühren schwächen Wirtschaft

People use their smartphones in New York City
People use their smartphones in New York City(c) Reuters (Shannon Stapleton / Reuters)
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Eine EU-Studie zeigt, dass fast alle Mobilfunk-Nutzer Internetdienste im Ausland deaktivieren. Das schade vielen Unternehmen, meint die Kommission.

Seit geraumer Zeit kämpft EU-Kommissarin Neelie Kroes bereits gegen die hohen Roaming-Gebühren beim Mobilfunk innerhalb der EU. Bei Mobilfunkern stößt sie dabei auf taube Ohren. Die Grundbedingungen für eine Abschaffung der Gebühren in Europa sind nicht vereinheitlicht und den Providern würde eine wichtige Geldquelle wegfallen. Jetzt versucht es Kroes mit einer neuen Studie, die das wirtschaftliche Potenzial einer Abschaffung der Gebühren aufzeigen soll.

Telekom-Unternehmen könnten nach der Umfrage der EU-Kommission durch Abschaffung der Roamingentgelte in der EU 300 Millionen zusätzliche Kunden gewinnen. Wie die EU-Kommission am Montag weiters mitteilte, schränken sich derzeit 94 Prozent der Europäer außerhalb ihres Heimatlandes bei der Nutzung von Diensten wie Facebook wegen der Mobilfunk-Roamingentgelte ein.

Auch Nachteile für App-Anbieter

Die Umfrage wurde nach Angaben der Kommission unter 28.000 EU-Bürgern durchgeführt. Die eingeschränkte Handynutzung wirke sich auch nachteilig auf App-Anbieter aus, erklärte die EU-Kommission. Wegen der Roaminggebühren würden 47 Prozent der Befragten niemals mobile Internetdienste in einem anderen EU-Land nutzen, ergab die Umfrage nach Angaben der EU-Kommission weiters. Nur jeder zehnte Europäer nutze E-Mail-Dienste im Ausland genauso wie zuhause. Mehr als ein Viertel der Reisenden würden einfach ihr Handy ausschalten, sobald sie in ein anderes EU-Land kommen. Millionen Nutzer würden auf SMS ausweichen, anstatt für Anrufe zu bezahlen.

Kroes: "Bin geschockt"

"Ich bin wirklich von diesen Zahlen geschockt. Sie zeigen, dass wir endlich ganze Arbeit leisten und Roamingentgelte abschaffen müssen", sagte Kroes. "Die Verbraucher schränken ihre Handynutzung auf extreme Weise ein, und davon haben auch die Unternehmen nichts."

(APA/Red. )

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