Microsofts App-Store-Kopie kommt teuer für Entwickler

Microsoft CEO Steve Ballmer speaks during a news conference at Mobile World Congress in Barcelona
Microsoft CEO Steve Ballmer speaks during a news conference at Mobile World Congress in Barcelona(c) REUTERS (Albert Gea)
  • Drucken

Das Unternehmen will 99 Dollar pro eingereichtem Programm. Zusätzlich gibt es eine Jahresgebühr von ebenfalls 99 Dollar. Wie Apple will Microsoft 30 Prozent der Verkaufserlöse behalten.

Microsoft hat weitere Details zu seinem geplanten "App Store"-Konkurrenten Windows Marketplace for Mobile veröffentlicht. Das Unternehmen hat, einem Bericht des Branchendienstes CNet zufolge, die Gebühren für Softwareentwickler angekündigt: Pro Jahr wird von Entwickler 99 Dollar verlangt werden. Denselben Weg geht auch Apple bei seinem App Store. Allerdings sollen laut CNet für jede Windows-Mobile-Anwendung, die im Windows Marketplace veröffentlicht wird, weitere 99 Dollar anfallen. Als Lockangebot wird Microsoft bis Ende 2009 für die ersten fünf eingereichten Anwendungen pro Entwickler nichts verlangen. Studenten, die bei Microsofts DreamSpark-Programm registriert sind, sollen nach Angaben von Computerworld die Jahresgebühr refundiert bekommen.

Shop kommt zusammen mit Windows Mobile 6.5

Auf dem Mobile World Congress Mitte Februar hatte Microsoft bereits angekündigt, einen Konkurrenten zu Apples App Store etablieren zu wollen. Der Shop für mobile Anwendungen soll gemeinsam mit dem Start von Windows Mobile 6.5 im vierten Quartal 2009 seinen Betrieb aufnehmen. Bisher hatten Entwickler für Windows Mobile ihr Produkte entweder über ihre eigene Website oder andere Anbieter direkt angeboten. Ob es Microsoft mit dem Angebot gelingen wird, sie in den Marketplace zu locken, wird sich erst zeigen müssen. Unklar ist auch, ob die Gebühr von 99 Dollar nur pro neuem Programm, oder auch für Updates fällig wird.

Teure Gebühren wegen "gründlicher Überprüfung"

Den hohen Preis rechtfertigte Microsoft damit, dass man "einen rigorosen Prüfprozess durchführen würde, um eine optimale Erfahrung für Endverbraucher zu gewährleisten". Weiters würden alle eingereichten Anwendungen aus sicherheitstechnischen Gründen überprüft werden. Microsoft glaub, dass 99 Dollar ein angemessener Preis für diesen Aufwand wären. Dafür wolle man auch schneller auf Entwickleranfragen reagieren, als dies bei Apple der Fall wäre. Weiters will das Unternehmen den Programmierern ein genaues Feedback geben, falls ein Programm einmal die Überprüfung nicht bestehen sollte. Apple war in der Vergangenheit oft unter Kritik geraten, weil Programme ohne Begründung nicht für den App Store zugelassen wurden.

Wie Apple: 70 Prozent für Entwickler

Von den Verkaufserlösen gehen 70 Prozent an die Entwickler, den Rest behält sich Microsoft ein. Damit zieht das Unternehmen mit Apple gleich auf, das ebenfalls 70 Prozent an seine App-Store-Entwickler ausschüttet. Interessierte Windows-Mobile-Entwickler können sich schon jetzt im Frühling anmelden und ihre Programme ab Sommer einschicken. Auf Microsofts Website werden Programmierer ein umfassendes Toolkit für die Entwicklung ihrer Anwendungen herunterladen können.

(db)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.