Nokia will Handys künftig mit dem Internet-Telefonie-Dienst Skype ausliefern. T-Mobile und Vodafone sehen das als Bedrohung und boykottieren die VoIP-Handys. In Österreich gibt es keine derartigen Verbote.
Das Mobilfunknetz ist nicht für die Nutzung von Internettelefonie gemacht. Mit diesem Argument lehnen die deutschen Mobilfunker T-Mobile und Vodafone die neue Generation an Nokia-Handys ab, die mit dem VoIP-Dienst Skype ausgestattet sein werden. "Wir bieten diese Geräte unseren Kunden nicht an", sagte ein Vodafone-Manager gegenüber der Berliner Morgenpost.
Die Mobilfunker fürchten Umsatzeinbußen, weil Gespräche zwischen Skype-Nutzern kostenlos sind und lediglich Datentransfer erzeugen, der mittlerweile in günstigen Pauschalen inkludiert ist. "Wir lassen uns das Geschäft nicht kaputtmachen", meint ein Sprecher von T-Mobile gegenüber der Berliner Morgenpost. Damit das nicht passiert, wird die Nutzung von VoIP-Diensten einfach im Handy-Vertrag verboten. Dieses Verbot könnte laut Morgenpost-Bericht in einigen Wochen fallen - offenbar haben die beiden Mobilfunker Angst, hinter der Konkurrenz zurückzubleiben.
Drei-CEO Berthold Thoma hatte solche Verbote auf der heutigen Jahrespressekonferenz als wenig zielführend zurückgewiesen. Wenn die Kunden solche Dienste nutzen wollen, werden sie das auch tun - egal bei welchem Anbieter, ist Thoma überzeugt. Der österreichische Mobilfunker Drei kooperiert daher seit 2007 mit Skype und hat auch bereits ein eigenes VoIP-Handy auf den Markt gebracht.
(Red. )