Nach drei Jahren konnte der Mobilfunkanbieter 3 (Hutchison) den Netztest für sich entscheiden. Knapp dahinter liegen A1 und T-Mobile.
Beim alljährlichen Mobilfunk-Test des deutschen Magazins gibt es in Österreich einen Überraschungssieger. Denn dieser heißt 3 (Hutchison). Damit sieht sich Jan Trionow in seinen Aussagen bestätigt, dass man nun, zwei Jahre nach der Konsolidierung auch die Früchte dieses Schritts sehen könne.
Beim Netztest konnten in diesem Jahr die heimischen Kunden gewinnen, denn nur in Österreich "konnten sich alle Netzbetreiber auch in der Datendisziplin verbessern". Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, doch am Schluss konnte sich 3 dennoch gegen A1 und T-Mobile durchsetzen. T-Mobile ist in diesem Jahr auf dem letzten Platz, aber Connect zufolge dennoch ein "Premium-Anbieter".
Drei Disziplinen
Telefonie, Daten in Städten und auf Transferstrecken sind die drei Disziplinen. Lediglich bei Daten auf Transferstrecken herrsche "noch Luft nach oben". Das werden vor allem Pendler auf der West- und Südbahnstrecke bestätigen können. Ohne Ausfälle geht es hier nach wie vor nicht. Doch auch in diesem Bereich seien markante Verbesserungen vorgenommen worden. Hier konnte vor allem 3 auftrumpfen: Im letzten Jahr noch an dritter Stelle, liegt man heuer gleichauf mit A1.
Interessant ist die Beurteilung bei Telefonie, da bei A1 bereits VoLTE (Abkürzung für Voice over LTE), also Anrufe innerhalb des LTE-Netzes. Angesichts dessen, dass es noch ein relativ junges Service ist. In den Genuss kürzerer Rufaufbauzeiten sowie verbesserter Sprachqualität kommt man nur dann, wenn man ein LTE-fähiges Gerät besitzt, das ebenfalls mit einer entsprechenden SIM-Karte und passenden Tarif ausgestattet ist und sich dann auch noch im LTE-Netz befindet. Dennoch attestiert Connect A1 die Sache "gut im Griff" zu haben. Trotz, oder gerade wegen des neuen Service liegen A1 und 3 hinsichtlich Sprachqualität gleichauf. Den Sieg in dieser Kategorie holt sich 3 durch die Versorgung in kleineren Städten und am Land. Dort telefoniere es sich "im Netz von Hutchison 3 am besten".
Schwachpunkt von T-Mobile scheint laut Netztest in diesem Jahr die Daten-Disziplin zu sein. In diesem Bereich fällt der Rosa-Konkurrent hinter Drei und A1 zurück. Ob auf den virtuellen Betreiber HOT (Hofer), das auf das Netz von T-Mobile zugreift, die schlechteren Ergebnisse zurückzuführen sind, ist unklar. Das Netz wird aber seit Anfang des Jahres intensiver genutzt als noch ohne HOT.
Der Netztest belegt die Aussagen des 3-Chef Jan Trionow im Interview mit "Die Presse": "Aus Sicht der Konsumenten ist Österreich ein Mobilfunk-Paradies". Im Drei-Länder-Vergleich bestätigt sich diese Aussage. Deutschland hat ein schlecht ausgebautes Netz und ein nicht flächendeckend vorhandenes LTE-Netz. Auch das Preis-Niveau liegt deutlich über dem von Österreich. Noch teurer wird es in der Schweiz bei einer ähnlich guten Versorgung wie hierzulande.
(Red.)
