Xiaomi, Oppo und Lenovo: Die jungen Wilden aus China

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Samsung, Sony und LG bekommen Konkurrenz. Aus China. Mit Smartphones, die es technisch mit den Topmodellen aufnehmen können. Aber für einen deutlich günstigeren Preis.

In China erfreut sich der Smartphone-Hersteller Xiaomi bereits seit Jahren großer Beliebtheit. In Europa das Gerät zu erstehen war bislang nur über teils fragwürdige Plattformen möglich. Doch mit dem auf dem MWC in Barcelona vorgestellten Xiaomi Mi5 will man nun auch in anderen Ländern verfügbar sein. Doch in Deutschland und Österreich wird man nach wie vor nur über "Tradingshenzhen" bestellen können. Mit der neuen Designsprache stehen die Chancen gut, dass ein Europa-Start in greifbare Nähe rückt.

Doch Xiaomi ist nicht der einzige Hersteller aus Fernost, der den europäischen Markt für sich entdeckt. Auch Oppo aus der Stadt Dongguan ist auf den Geschmack gekommen, oder hat die Nachfrage nach günstigen High-End-Geräten in Europa erkannt. Das Unternehmen, das sich ähnlich wie auch Xiaomi auf den Online-Vertrieb spezialisiert hat, kooperiert mit Amazon, um die Geräte in Österreich und Deutschland zu vertreiben. Mit neuen Geräten trumpfte man in Barcelona zwar nicht auf, aber dafür mit neuen Akku- und Bildstabilisator-Technologien. Innerhalb von nur 15 Minuten kann man sein Smartphone dann auf einen Ladestand von 75 Prozent bringen. Dafür sorgen ein eigenes Ladegerät sowie ein dafür angepasster Akku. In Geräten soll die Technologie bereits Ende 2016 zum Einsatz kommen.

Xiaomi Mi5 - Eigene Ideen statt Apple-Kopie

Bei Xiaomi gab es Hardware zu begutachten. Und schon auf den ersten Blick ist klar, dass man beim Design auf eigene Ideen setzt und sich nicht mehr so stark an Apple orientiert. Mit ein Grund dafür wieso man einen Markteintritt in Europa mied. Die Gefahr von Patentklagen war zu groß.

Mit dem Mi5 hat Xiaomi sich nahezu restlos vom Image der iPhone-Kopie losgesagt. Beim aktuellen Smartphone setzt man wie gewohnt auf aktuelle Hardware und einen günstigen Preis. Das 5,1 Zoll große Smartphone löst mit 1920 x 1080 Pixel auf. Die seitlichen Ränder sind nahezu verschwunden. Für die nötige Geschwindigkeit und Leistung sorgen ein Qualcomm Snapdragon 820 gepaart mit drei Gigabyte RAM. Beim internen Speicher stehen 32 Gigabyte sowie 64 Gigabyte zur Auswahl. Auch eine Version mit 128 Gigabyte bietet Xiaomi an.

In der Pro-Version (128 GB) setzt man statt auf ein Glas-Gehäuse auf Keramik. Das gab es auch schon einmal bei HTC, dem One S. Das zeichnete sich durch robuste und sehr widerstandsfähige Beschaffenheit aus - und das bereits 2012.

Top-Ausstattung zu einem günstigen Preis

Ein 3000-mAh-Akku, eine 16-Megapixel-Haupt- und eine 4-Megapixel-Frontkamera sowie Android 6.0 runden das Angebot ab. Das Xiaomi Mi5 wird abhängig von der gewählten Ausstattung zwischen 280 und 375 Euro kosten und bereits ab 1. März erhältlich sein.

Mit diesem Preis-Leistungsverhältnis ist Xiaomi ungeschlagen. Doch auch Lenovo wird künftig in Europa vertreten sein. Noch in diesem Sommer sollen sie unter neben Motorola-Geräten unter der Marke "Vibe" erhältlich sein. Nach der Übernahme von Motorola durch Lenovo schien man lange Zeit keine klare Smartphone-Strategie zu verfolgen. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Noch befinde man sich in der "heißen Phase" erklärt Georg Albrecht gegenüber "Die Presse". Noch im Sommer 2016 sollen die ersten Geräte nach Deutschland und Österreich kommen. Dabei werden die Motorola-Geräte künftig unter dem Namen Moto geführt. Die Lenovo-Smartphones decken den Einsteiger-Bereich ab, der sich vor allem durch den Preis definiert.

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