Google veröffentlicht Android Wear 2.0 mit Fokus auf Fitness

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Gemeinsam mit LG wurden auch zwei passende Smartwatches vorgestellt, die in den USA ab dem 10. Februar erhältlich sein werden.

Google ließ seine Android-Wear-User lange auf ein Update warten. Nahezu drei Jahre lang erschien keine neue Version des mobilen Betriebssystems. Das hatte zur Folge, dass sich immer mehr Hersteller aus dem Bereich zurückzogen, um weitere Entwicklungen abzuwarten. Jetzt scheint aber wieder Bewegung in den noch jungen Bereich zu kommen. Android Wear 2.0 sei stärker auf Fitness und Kommunikation ausgerichtet und lasse sich leichter anpassen, sagte der zuständige Produktmanager Davis Singleton der Deutschen Presse-Agentur.

Technische Daten

"Wir haben uns sehr genau angesehen, welche Funktionen die Leute wirklich nutzen und die Software entsprechend angepasst." Direkt in die Software eingebunden wird der Google Assistant, der Anfragen von Nutzern mit Unterstützung künstlicher Intelligenz beantworten kann.LG Watch Sport
Prozessor: Qualcomm Snapdragon + 4G LTE
Betriebssystem: Android Wear 2.0
Display: 1,38-Zoll, Auflösung: 480x480 Größe: 45.4 x 51.21 x 14.2mm
Speicher: 4GB eMMC / 768MB LPDDR3
Akku: 430mAh
Farbe: Titanium / Dunkelblau
Staub- und Wasserdicht (IP68)

LG Watch Style
Prozessor: Qualcomm Snapdragon
Betriebssystem: Android Wear
Display: 1,2-Zoll, Auflösung: 360x360 Pixel
Größe: 42.3 x 45.7 x 10.79mm
Speicher: 4GB eMMC / 512MB LPDDR3
Akku: 240mAh
Farbe: Silber / Titanium / Rosé Gold
Weiteres: Staub- und Wasserresistenz (IP67)

LG setzt auf rund statt eckig

(c) LG

Als ein erstes Referenzmodell für die neue Software wurde am Mittwoch zudem eine gemeinsam mit Google entwickelte LG-Uhr vorgestellt. Sie hat im Gegensatz zur marktführenden Apple Watch ein rundes statt viereckiges Display und kann in der Sport-Version aufgrund der verbauten eSIM-Karte direkt ins Mobilfunknetz gehen. Zugleich hat sie ähnlich dem Apple-Bedienkonzept einen Drehknopf, eine sogenannte Krone zum Bewegen der Bildschirm-Anzeige.

LG Watch Style
LG Watch Style (c) LG

Die Apps laufen direkt auf der Uhr und werden auch dort installiert, das angeschlossene Smartphone wird nur für die Internet-Verbindung genutzt. Damit seien Uhren mit Android Wear 2.0 auch besser mit dem iPhone nutzbar als bisher, sagte Singleton.

Ab dem 10. Februar sollen die LG-Uhren in den USA erhältlich sein, "gefolgt von Schlüsselmärkten in Europa und Asien". Das IT-Magazin golem.de berichtet, dass die beiden Geräte nicht in Deutschland auf den Markt kommen werden. Auf Rückfrage hieß es seitens LG, dass "die Entscheidung über die Markteinführung in Deutschland" noch aussteht.

Verspäteter Start und trotzdem die Nase vorne

Google nahm sich nahezu drei Jahre Zeit mit der zweiten Version von Android Wear. Apple brachte seine erste Computer-Uhr im Frühjahr 2015 auf den Markt. Die ersten Smartwatches mit Android-Anbindung kamen bereits 2011 auf den Markt; mit dezidierter Android-Wearable-Software ab 2012. Trotz des verspäteten Einstiegs Apple hat das US-Unternehmen wieder die Nase vorne. Mehrfach wurde die Software von Apple aktualisiert und zum Weihnachtsgeschäft kam die zweite Version des Geräts unter anderem mit einem eingebauten GPS-Chip zur Standort-Erkennung auf den Markt. Dabei scheinen Apple und Google ähnliche Nutzungsszenarien bei ihren Kunden ausgemacht zu haben: Ein Fokus liegt auf Fitness-Anwendungen, Kurzmitteilungen und einem einfacheren Wechsel der Zifferblatt-Anzeige.

Marktforschern zufolge kam die neue Apple Watch im Weihnachtsgeschäft gut an. Apple habe im vierten Quartal für das Gerät sechs Millionen Uhren verkauft und damit rund zwei Drittel des Marktes besetzt, errechnete die Analysefirma Canalys. Was die Umsätze angehe, seien sogar 80 Prozent der branchenweiten Erlöse bei Apple gelandet.

Auch Zuwächse am Android-Markt

Singleton betonte, auch Android Wear habe Zuwächse verzeichnet. Im vergangenen Weihnachtsquartal seien die Verkäufe von Uhren mit Android Wear im Jahresvergleich gestiegen. Auf Android Wear setzen unter anderem viele etablierte Uhren-Hersteller für den Einstieg ins Smartwatch-Geschäft. Google wolle ihnen die Möglichkeit geben, ihren Uhren einen eigenen Charakter zu verleihen, während sie Smartwatch-Funktionen integrieren.

"Wir glauben nicht, dass in diesem Markt eine einzige Lösung für alle auf lange Sicht effizient sein kann", sagte der Google-Manager. Der richtige Ansatz seien Plattformen, die unterschiedliche Formen und Designs zuließen. So sei das etwa auch bei der Frage, ob runde oder viereckige Displays für eine Smartwatch sinnvoller seien. Google höre von seinen Partnern sehr deutlich, dass ein runder Bildschirm besser zum Stil- und Modegefühl vieler Nutzer passe, erklärte Singleton. Eine Frage, die schon seit den Anfängen der smarten Uhren diskutiert wird.

Zudem passten runde Uhren anatomisch auch besser angesichts des kleinen herausgehobenen Knochens am Handgelenk. Android Wear 2.0 werde aber auch auf viereckigen Uhren laufen. "Ich glaube, dass viereckige Displays zu einer Reihe von Anwendungen wie Fitness passen."

>>> Golem.de

(APA/DPA/Red. )

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