Das neue Windows Phone 7 Series bringt eine Namensänderung beim bisherigen Smartphone-Betriebssystem. Beide Varianten sollen noch eine Weile koexistieren.
Seit der Vorstellung von Windows Phone 7 Series wirkt die bisherige Version Windows Mobile 6.5 (beziehungsweise 6.5.3) recht alt. Microsoft will das bisher eingesetzte Smartphone-Betriebssystem aber weiterhin unterstützen. In einem Interview mit I Started Something erklärte Microsoft, dass das System in Windows Phone Classic umbenannt werden soll, sobald Windows Phone 7 Series auf dem Markt verfügbar ist. Dabei spielt auch eine Rolle, dass Software, die für Windows Mobile geschrieben wurde, auf dem neuen System nicht mehr funktioniert.
Kontinuierliche Koexistenz Dass beide Systeme zumindest innerhalb des nächsten Jahres noch koexistieren werden, beweist etwa die Vorstellung des neuen Smartphones HTC HD Mini. Auch andere Hersteller bringen noch Smartphones mit Windows Mobile 6.5 und 6.5.3 auf den Markt. Auch langfristig soll es noch Unterstützung dafür geben. Für Entwickler, die ihre Anwendungen auf das neue 7 Serie bringen wollen, will Microsoft diverse Werkzeuge zur Verfügung stellen. Einige davon sollen auf der Konferenz MIX 10 Mitte März vorgestellt werden.
Jahre hat Microsoft gebraucht um eine Antwort auf Apples iPhone zu formulieren. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das "Windows Phone 7 Series" ist schick, touchscreen-freundlich, vernetzt und auch ganz gut zu bedienen. DiePresse.com war bei einer Vorführung am Mobile World Congress in Barcelona und hat sich alle Funktionen zeigen lassen. Die Oberfläche besteht aus großen quadratischen und rechteckigen Icons, die beliebig angeordnet werden können und Zugriff auf alle Funktionen und Programme bieten. Anders als am iPhone oder bei Google Android, muss man nach unten scrollen, ... ... um weitere Icons zu sehen. Statt dem üblichen Telefonbuch gibt es eine Art Fotoalbum, das schnellen Zugriff auf die wichtigsten Kontakte bieten soll. Personen, mit denen man täglich kommuniziert, können auch direkt am Startscreen verlinkt werden. Zusätzlich gibt es eine gewohnte Listen-Ansicht aller Kontakte in alphabetischer Reihenfolge. Öffnet man einen Kontakt, gibt es eine übersichtliche Zusammenfassung der wichtigsten Kontaktdaten. Außerdem können Kontakte über das kleine Kettensymbol am unteren Rand mit Social-Networking-Profilen verknüpft werden. In diesem Fall hat man direkt im Telefonbuch Zugriff auf ... ... alle Aktivitäten und Statusupdates von Facebook und Microsofts "Windows Live". Auch das Aktualisieren der eigenen Statusmeldung kann einfach auf beiden Plattformen gleichzeitig erfolgen. Im Foto-Programm werden alle Alben als Liste angezeigt. Öffnet man ein Album, gelangt man ... ... auf eine Übersichtsseite mit kleinen Vorschaubildern. Einzelne Fotos können direkt im Internet über Plattformen wie Facebook und Windows Live mit Freunden geteilt werden. Zusätzlich gibt es eine Übersicht, auf der alle neuen Fotos und Bilder von Freunden aus Online-Netzwerken angezeigt werden. Für Spiele bietet Windows Phone 7 Series eine Integration mit dem Online-Spieledienst Xbox Live. Benutzer können ihre vorhandenen Daten abrufen, Spiele spielen und Freunde zu Partien auffordern. Dazu steht am Handy auch der eigene Avatar aus Xbox Live bereit. Der neue Internet Explorer Mobile wartet endlich auch mit Gestenbedienung auf. Wie im Safari auf dem iPhone kann etwa durch das Auseinanderziehen mit mehreren Fingern ein Seitenausschnitt vergrößert werden ("pinch to zoom"). Business-Funktionen wie Kalender und E-Mail wurden optisch grundlegend überarbeitet und sind nun wesentlich übersichtlicher. Zum Arbeiten bieten Windows Phones außerdem eine umfassende Integration von Office. Bei der Präsentation in Barcelona wurden vor allem die Vorzüge von dem Notiz-Programm One Note betont. Notizen können dort sowohl schriftlich, als auch über Spracheingabe oder Fotos angelegt werden. Eine Übersichtsseite bietet schnellen Zugriff auf alle Dokumente, unabhängig davon, mit welchem Office-Programm sie angelegt wurden. Neu ist auch die Integration von Sharepoint, über die direkt auf Dokumente auf Firmen-Servern zugegriffen werden kann. Für Musik und Videos hat Microsoft seinen iPod-Konkurrenten "Zune" mit Windows Phone verschmolzen. Damit wird der Musik-Player, der bislange nur in den USA erhältlich ist, nun doch noch nach Europa kommen. Schick: Das Coverbild des Albums, das man gerade laufen hat, wird auch als Hintergrundbild angezeigt.Noch waren auf dem MWC keinerlei Geräte zu bestaunen, noch 2010 sollen aber die ersten Windows Phones auf den Markt kommen. Ankündigungen kamen etwa von HTC, LG, Samsung, Sony Ericsson und Toshiba. Das neue Anti-iPhone im Detail Neue Software als Befreiungsschlag Mit Windows Phone 7 Series ist Microsoft vermutlich eine wichtige Zäsur im Bereich der Smartphone-Betriebssysteme geglückt. Bisher galt das Microsoft-Handysystem immer als langsam und bedienunfreundlich. Nach bisherigen Eindrücken hat sich das mit 7 Series jetzt gewandelt, unter anderem auch durch Microsofts Mut, sich komplett vom bisherigen Konzept zu verabschieden. Die Software baut auf dem durchdaten Interface des Mediaplayers Zune HD auf, der bisher nur in den USA erhältlich ist.
Die Mobilfunkbranche trifft sich von 15. bis 18. Februar in Barcelona zur größten Handy-Messe der Welt, dem Mobile World Congress (MWC). Wie jedes Jahr bringt das Event jede Menge Neuvorstellungen und Technologie-Einblicke. (c) AP (MANU FERNANDEZ) HTC hat mit dem Desire ein Gerät geliefert, das stark dem Nexus One von Google ähnelt, aber noch ein bisschen stärkere Hardware bietet. Als Betriebssystem kommt die aktuelle Android-Version 2.1 zum Einsatz, die HTC-typisch mit der Benutzeroberfläche "Sense" verbessert wurde. Ebenfalls von HTC kommt das Legend. Sein Gehäuse wird aus einem einzigen Stück Aluminium gefräst, was es besonders stabil macht. Mit Android 2.1 bietet es ebenfalls den aktuellen Software-Stand, der wieder um die Sense-Oberfläche erweitert wurde. Leistungstechnisch kann es nicht ganz mit dem "Desire" mithalten. Das HD Mini ist nach Ansicht von HTC der ideale Begleiter für alle, denen ein Touch HD2 zu groß ist. Es ist mit 104 x 58 x 12 Millimetern tatsächlich recht schlank für ein Smartphone. Als Betriebssystem setzt HTC hier auf Windows Mobile 6.5, die Sense-Oberfläche wurde aber auch integriert. Dank kapzitivem Display erlaubt es auch Multitouch-Steuerung, wie etwa das heranzoomen mit zwei Fingern. Zu sehen gab es auch Googles Smartphone Nexus One. Bisher fehlt leider immer noch eine Ankündigung, wann und ob das Gerät offiziell nach Europa kommt. (c) AP (Manu Fernandez) Für das Puma-Phone haben sich Sportartikelhersteller Puma und Mobilfunkspezialist Sagem zusammengetan. Das Gerät bietet übliche Smartphone-Kost mit einem selbst entwickelten Betriebssystem. Dank Solarzellen auf der Rückseite kann das Gerät auch unterwegs jederzeit aufgeladen werden. (c) AP (Manu Fernandez) Noch vor der offiziellen Eröffnung gab Samsung eine große Pressekonferenz. Vorgestellt wurde das neue Smartphone S8500 Wave, auf dem das eigens entwickelte Betriebssystem "Bada" läuft. Gleichzeitig kündigte Samsung seinen App-Store-Klon "Samsung Apps" an, der in 50 Ländern starten soll. (c) REUTERS (ALBERT GEA) Das Samsung Wave läuft mit einem pfeilschnellen 1-GHz-Prozessor und bietet ein 3,3-Zoll-Display. Dank Super-AMOLED-Technik soll es auch im Sonnenlicht gut ablesbar sein. Nach Herstellerangaben wird das Smartphone im April auf den Markt kommen. (c) REUTERS (ALBERT GEA) Einen neuen Versuch mit einem Beamer-Handy stellt das Samsung I8520 dar. Es soll erst im Sommer auf den Markt kommen, läuft mit Android 2.1 und funktioniert mit DLP-Projektortechnik. (c) Samsung Vom Hersteller RIM gab es das Blackberry Storm 2 zu sehen. Die Entwickler wollen aus den Fehlern des ersten Geräts gelernt haben und haben besonders den Touchscreen verbessert. Im Gegensatz zu allen anderen Geräten reagiert er nicht rein auf Berührung, sondern muss physisch heruntergedrückt werden, damit das Gerät eine Eingabe registriert. (c) AP (Manu Fernandez) Sony Ericsson begann mit seinen Neuvorstellungen ebenfalls einen Tag vor dem offiziellen Beginn des MWC. Wie die anderen Hersteller auch setzt das Unternehmen vermehrt auf Smartphones. (c) AP (David Ramos) Eine wortwörtlich kleine Überraschung war das Xperia X10 Mini und sein Schwestermodell X10 Mini pro. Beide laufen mit Android 1.6 und der speziellen Bedienoberfläche "Timescape" und sollen im Lauf des zweiten Quartals auf den Markt kommen. Der große Unterschied: Die pro-Variante besitzt eine ausziehbare Hardware-Tastatur, ist aber kaum größer als das normale Mini. (c) Reuters (Albert Gea) Das ebenfalls von Sony Ericsson gezeigte Vivaz pro ist im Wesentlichen nur eine um ein Keyboard ergänzte Variante des bereits bekannten Vivaz. Beide können Videos im HD-Format 720p aufnehmen und werden mit Symbian-Betriebssystem ausgeliefert. (c) Reuters (Albert Gea) Schon bekannt, aber auch präsentiert auf dem MWC, ist das Aspen von Sony Ericsson. Das Gerät läuft mit Windows Mobile 6.5.3, bietet eine Hardware-Tastatur und soll besonders umweltfreundlich in der Herstellung sein. (c) Sony Ericsson Allseits erwartet wurde das neue Smartphone-Betriebssystem von Microsoft, das jetzt unter dem Namen Windows Phone 7 Series präsentiert wurde. Bericht von der Präsentation >>> Motorola hat auf dem MWC mit dem Quench erneut ein Gerät mit Android-Betriebssystem vorgestellt. Es bietet einen 3,1-Zoll-Touchscreen, eine 5-Megapixel-Kamera und siedelt sich eher im niedrigen Preissegment an. Es soll noch im ersten Quartal 2010 auf den Markt kommen. (c) Motorola Der koreanische Hersteller LG leistete sich auf dem MWC keinen eigenen Stand, sondern ließ seine Produkte bei einem Partner ausstellen. Das in Kooperation mit Intel gebaute GW990 wurde aber bereits auf der CES vorgestellt. Auf dem MWC wurde verlautbart, dass das Gerät das erste Modell mit dem neuen Handy-Linux MeeGo sein wird, das Nokia und Intel gemeinsam angekündigt haben. (c) AP (Laura Rauch) Ein kleines neues Smartphone von LG stellt das GD880 Mini dar. Ausgestattet mit der überarbeiteten Bedienoberfläche S-Class UI kommt das Gerät in einem Alugehäuse samt Touchscreen. Das GT450 (rechts im Bild) wurde schon auf der CES präsentiert und soll im Mai auf den Markt kommen und arbeitet mit Googles Android-Betriebssystem. Der Netzbetreiber Vodafone hat mit seinem Vodafone 150 das wohl billigste Handy der Welt präsentiert: Umgerechnet 11 Euro verlangt Vodafone dafür ohne Vertrag. Es bietet die grundlegenden Funktionen eines Mobiltelefons wie Telefonie, SMS, Wecker, Währungsumrechner, zwei Spiele und polyphone Klingeltöne, sowie eine LED-Taschenlampe auf der Rückseite. Das Gerät soll vorrangig in Entwicklungsländern eingesetzt werden. Toshiba hat einen Nachfolger seines Smartphone TG01 präsentiert. Das passend benannte TG02 stellt aber nur ein vergleichsweise geringes Update dar. Neu ist das dreidimensionale Benutzermenü, ansonsten hat sich wenig getan. Etwas interessanter ist das K01 von Toshiba. Es ist 12,9 Millimeter dick, bietet dafür aber eine Hardware-Tastatur. Das Display misst diagonal 4,1 Zoll und basiert auf OLED-Technik. Als Betriebssystem kommt Windows Mobile 6.5 zum Einsatz. Preise und Verfügbarkeit sind noch unbekannt. Acer hat sein neues Smartphone Liquid e vorgestellt. Das Gerät bietet vergleichsweise übliche Kost mit einem 3,5-Zoll-Touchscreen, einer 5-Megapixel-Kamera und Verbindungsmöglichkeiten zu WLAN, UMTS und GPS. Als Betriebssystem kommt Android 2.1 zum Einsatz. Etwas enttäuschend: Der Prozessor schafft zwar eine Taktfrequenz von 1 GHz, wurde aber auf 768 MHz heruntergetaktet. Zusätzlich zum Liquid e hat Acer noch eine Reihe weiterer Geräte angekündigt. Das neoTouch P300 und neoTouch P400 kommen beide mit Windows Mobile 6.5.3 an Board. Ersteres erhält eine Hardwaretastatur. Das beTouch E110 setzt wiederum auf Android und bietet einen Radio-Empfänger. Mit dem beTouch E400 führt Acer auch ein Gerät mit Android 2.1 im Programm. Die Geräte sollen zwischen März und Mai auf den Markt kommen.Mehr Berichte vom MWC 2010 >>> Die neuesten Handys aus Barcelona (db)
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