Orange-Chef: "LTE ist wie WLAN, nur teurer"

Michael Krammer
Michael Krammer(c) Presse Digital (Daniel Breuss)
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Die neue Technologie sei noch nicht reif genug, die Mitbewerber würden die Netze nur zu PR-Zwecken schon freischalten. Eine Renaissance erlebt Orange derzeit bei Wertkarten für ausländische Mitbürger.

Orange-Chef Michael Krammer warnt vor falschen Erwartungen bei der nächsten Mobilfunkgeneration LTE und investiert lieber in die Kundenbindung als in eine Technologie, für die es erst in einem Jahr Handys gibt. "LTE ist wie WLAN, nur teurer", sagte er in einem Interview mit der APA. Krammer erinnerte daran, dass LTE derzeit ein reiner Datendienst ist, der erst in einigen Jahren für den Sprachdienst spezifiziert sein werde. Außerdem stünde momentan für LTE nur die 2,6-GHz-Frequenz zur Verfügung, und die eigne sich eben nur für Ballungsräume.

Ausländer bevorzugen Wertkarten

Der Netzausbau in LTE sei sehr kostenintensiv und bei dem harten Wettbewerb in Österreich nur schwer zu finanzieren. Darum wolle man keine PR-Aktionen setzen und ein bruchstückhaftes LTE-Netz aufbauen, wie das bei Mitbewerbern der Fall sei. Vielmehr setzt Krammer auf Kundenservices und das Halten der Bestandskunden. Gleichzeitig bemerkt er eine Renaissance bei den Wertkarten. Insbesondere ausländische Mitbürger, allen voran Deutsche, würden dazu greifen, nachdem sich die Call Shops nahezu überlebt hätten.

Orange-Chef gegen neutrale Netze

Zu der Diskussion um Netzneutralität - also der Gleichbehandlung von allen Inhalten im Internet - betonte Krammer, dass diese auf Dauer nicht zu halten sei. Hier müsse nach der Servicequalität differenziert werden. "Wenn Google für die Kunden schneller sein will, dann soll es dafür zahlen", meint Krammer. Es könne nicht sein, dass die Netzbetreiber wegen des steigenden Datenverkehrs gewaltige Summen in den Netzausbau investieren, den Ertrag daraus aber ausschließlich Google & Co generieren.

(APA)

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