Nokia N9: Erstes und letztes MeeGo-Handy wird ausgeliefert

Nokia Erstes letztes MeeGoHandy
Nokia Erstes letztes MeeGoHandy(c) EPA (STEPHEN MORRISON)
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Das lange verzögerte Gerät wird jetzt auf den Markt gebracht. Das Betriebssystem hat aber nur wenig Zukunft. Mobilfunker sind skeptisch und zögern, es ins Programm aufzunehmen.

Nokia hat nach eigenen Angaben damit begonnen, sein erstes (und vermutlich auch letztes) Smartphone mit MeeGo-Betriebssystem auszuliefern. Das in schwarz, blau oder rosa gefärbtem Polycarbonat gehaltene Handy kommt in zwei Speichervarianten auf den Markt: 16 und 64 Gigabyte. Erstere soll 480 Euro kosten, letztere 560 Euro. Nokia-typisch ist eine kostenlose Navigationssoftware, die auch ohne Mobilfunkverbindung funktioniert, bereits an Bord. Beim 16:9-Display setzt Nokia auf 3,9 Zoll und AMOLED-Technik.

Windows statt Linux

Mit MeeGo wollten Nokia und Intel 2010 ein neues mobiles Betriebssystem aus der Taufe heben. Nach etlichen Verzögerungen wurde das auf Linux basierende Projekt aber stark zurückgefahren, kurz nachdem Stephen Elop die Leitung von Nokia übernommen hatte. In Zukunft will der Hersteller ausschließlich auf Windows Phone als Betriebssystem für seine Top-Smartphones setzen. Support für MeeGo will Nokia aber noch mindestens bis 2015 bieten.

Mobilfunker zögerlich

In welchen Ländern das Nokia N9 nun wirklich verkauft wird, ist aber immer noch nicht bekannt. In seiner Aussendung spricht Nokia von "Ländern auf der ganzen Welt". Da MeeGo wohl kaum Zukunft hat, sind Mobilfunker sehr zögerlich, das N9 in ihr Programm aufzunehmen. Hinter vorgehaltener Hand erzählte ein Betreiber im Gespräch mit DiePresse.com, das Handy selbst sei zwar toll, aber MeeGo einfach zu exotisch und ohne Rückhalt bei Entwicklern.

(db)

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