Der Mobile World Congress wird zur Bühne für Windows 8, Blackberry OS X und Android 4.0.
Der Mobile World Congress in Barcelona ist die wichtigste Branchenveranstaltung des Jahres, auf der alle Hersteller - bis auf Apple - ihre neuen Smartphones, Handys, Tablets, Apps, Betriebssysteme und Mobilfunk-Technologien vorstellen. DiePresse.com ist auch heuer von 27. Februar bis 1. März live dabei. (c) AP (MANU FERNANDEZ) Gleich drei neue Modelle haben die Taiwanesen in Barcelona präsentiert. Die Modelle One X, One S und One V setzen alle auf Android 4.0 und werden heuer auf den Markt kommen. Das X bietet einen Vierkern-Prozessor, während das S "nur" mit zwei Rechenkernen auskommen muss. Das One V erinnert vom Design an das HTC Legend, wird aber nicht von Österreichs Mobilfunkern ins Portfolio aufgenommen. Besonderes Augenmerk hat HTC auf die Kamera der Geräte gelegt.Zum vollständigen Bericht über die HTC-Geräte >>> Aus zwei mach eins mach drei. Das Joint-Venture Sony-Ericsson wird nur noch von Sony als Sony Mobile fortgeführt, drei aktuelle Smartphone-Modelle soll es heuer geben. Das Xperia S war bereits im Vorfeld bekannt, auf dem MWC wurden das Xperia P und Xperia U hergezeigt. Alle drei setzen auf Android und kommen mit einem Dual-Core-Prozessor. Andere Hersteller wie HTC und Huawei haben bereits Quad-Cores im Programm. Zum vollständigen Bericht der Sony-Produktvorstellung >>> Gleich eine Mischung aus Smartphone und Tablet will Asus auf den Markt bringen. Der Hersteller hatte das Konzept bereits im Jänner präsentiert, nun gab er auf dem MWC den Marktstart für das Proukt bekannt. Im April soll das Android-Gerät, dessen kleine Komponente einen 4,3-Zoll-touchscreen besitzt, erscheinen. Preise nannte Asus aber noch nicht. (c) EPA (ALBERTO ESTEVEZ) Neben der erwarteten Ankündigung des Flaggschiffs Lumia 900 wurde ein weiteres Windows Phone auf dem MWC vorgestellt. Das Lumia 610 richtet sich an Smartphone-Einsteiger und soll im zweiten Quartal nach Österreich kommen. Als Preis visiert Nokia 189 Euro an.Zur Bericht über Nokias Pressekonferenz >>> Wer braucht schon 41 Mexapixel? Und wer braucht diese Auflösung in einem Handy? Nach Nokias Ansicht offenbar einige Menschen, sonst wäre dieses Gerät nicht vorgestellt worden. Mit 450 Euro lässt sich der Hersteller das auch bezahlen. Durch die Linse und den Sensor ist das Smartphone bis zu 18 Millimeter dick. Das Display bietet lediglich eine Auflösung von 640 x 360 Pixel. Zum vollständigen Bericht über Nokias Präsentation >> Nokia hat sein nächstes Windows Phone bereits im Jänner für den US-Markt vorgestellt. Am MWC folgt nun eine europäische Version. Es bietet mit 4,3 Zoll einen deutlich größeren Touchscreen als das Ende Oktober vorgestellte Lumia 800. Im Inneren arbeitet ein 1,4-Gigahertz-Prozessor, die 8-Megapixel-Kamera hat das Lumia 900 von seinem Vorgänger geerbt. Im Gegensatz zu den Erwartungen beherrscht das neue Flaggschiff noch nicht die neue Funktechnik LTE. Stift ist wieder in, zumindest bei Samsung. Nach dem Erfolg das Galaxy Note mit 5,3-Zoll-Schirm haben die Koreaner eine 10,1-Zoll-Version nachgeschossen. Als Handy lässt sich dieser nicht mehr wirklich nutzen, dafür bietet das Galaxy Note 10.1 eine "Multiscreen"-Funktion, mit der sich mehrere Apps gleichzeitig nutzen lassen sollen. Beim Betriebssystem setzt Samsung auf Android 4.0, der Prozessor bietet zwei Rechenkerne und 1,4 Gigahertz.Mehr Infos zu Samsung neuen Produkten >>> Ein vom chinesischen Hersteller selbst entwickelter Vierkern-Prozessor arbeitet in diesem Android-4.0-Smartphone. 1,5 Gigahertz soll dieser an Taktfrequenz bieten, das Display misst 4,5 Zoll und hat eine Auflösung von 1280 x 720 Pixel. Die Kamera schießt Bilder mit 8 Megapixel und macht Videos im HD-Format 1080p. Das Smartphone soll im Frühjahr auf den Markt kommen. LG folgt heuer Samsungs Idee, die weit klaffende Lücke zwischen Tablet und Smartphone mit einem Zwischending zu füllen. Das Android-Smartphone Optimus Vu misst in der Diagonale großzügige 5 Zoll und kommt im ungewohnten 4:3-Format. Für Notizen gibt es wie beim Vorbild Samsung Galaxy Note einen Eingabestift - die Rückkehr des vergessen geglaubten Stylus. LG will, dass sein neues "Tag"-Smartphone automatisch bestimmte Einstellungen vornimmt, wenn ein NFC-Tag in der Nähe ist. Hier im Bild ist zum Beispiel ein solcher Tag im Auto angebracht. Nähert sich das Smartphone, wird automatisch der Auto-Modus gestartet. Samsung hat Gerüchte um die Präsentation des Galaxy S3 bereits offiziell zerstreut - für das neue Flaggschiff ist offenbar eine eigene Veranstaltung abseits des MWC geplant. Dafür gibt es einen Nachfolger des ersten Galaxy-Tab zu sehen. Das Tablet wird wieder 7 Zoll messen und kommt mit Android 4.0. Gleichzeitig wurde aber auch ein Galaxy Tab 2 mit 10,1-Zoll vorgestellt. Beide Geräte werden mit Android 4.0 laufen. Samsung hat auch den Nachfolger des Ace-Smartphones vorstellen. Das Ace war 2011 das am meisten verkaufte Samsung-Smartphone in Österreich. Das Display ist beim Nachfolger mit 3,8 Zoll ein wenig größer und bietet eine höhere Auflösung. Gleichzeitig ist das Gerät dünner, aber ein wenig schwerer. Die Kamera bietet nach wie vor 5 Megapixel, aber der Prozessor hat nun zwei Kerne. Leider kommt nicht Android 4.0, sondern immer noch Android 2.3 zum Einsatz. Auch das Galaxy Mini wird von Samsung für den MWC neu aufgelegt. Das Android-Smartphone bekommt ebenfalls ein größeres Display mit 3,27 Zoll, hat wie der Vorgänger eine 3-Megapixel-Kamera und der Prozessor hat nun sogar eine etwas geringere Taktrate von 800 Megahertz. Dafür spendiert Samsung einen Speicher von 4 Gigabyte - zuvor gab es gar keinen. Optional sollen beim Ace 2 und mini 2 auch NFC verfügbar sein. Nokias Partner Microsoft nutzt die Messe um sein nächstes Betriebssystem zu promoten. Es sit das erste Mal, dass Microsoft die Mobilfunk-Messe als Rahmen für eine Windows-Präsentation wählt. Das zeigt, wie wichtig Microsoft der neue Fokus von Windows 8 auf Tablets und Touchscreens ist. Am 29. Februar schaltet der Konzern den kostenlosen Download der "Consumer Preview" des Betriebssystems frei. Ebenfalls bereits im Jänner zu sehen war das aktuell dünnste Smartphone. Das Ascend P1 ist gerade einmal 6,68 Millimeter tief. Das Gerät braucht sich auch sonst nicht verstecken: Android 4.0, 1,5 Gigahertz, 1 Gigabyte RAM, 4,3 Zoll mit 960 x 540 Pixeln und eine 8-Megapixel-Kamera spielen in der oberen Liga mit. Panasonic drängt wieder auf den europäischen Smartphone-Markt und präsentiert am MWC ein wasserdichtes Android-Smartphone, das trotz dieser Eigenschaft besonders dünn ist. Der schwächelnde Blackberry-Konzern Research in Motion (RIM) wird am MWC sein neues Smartphone-System Blackberry OS 10 vorstellen. Ob auch bereits neue Smartphones zu sehen sein werden, ist unklar. Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte um ein komplett neu gestaltetes Touchscreen-Smartphone mit dem Codenamen London, das aber erst für Herbst erwartet wird. LG wartet in Barcelona mit einem Nachfolger des 3D-Display-Smartphones Optimus 3D auf. Display und Kamera bleiben gleich, der Prozessor ist schneller und es lassen sich noch mer Inhalte - auch Maps - in 3D wiedergeben. LG ist der erste Hersteller, der offiziell ein Quad-Core-Smartphone vorgestellt hat. Das Optimus 4X HD kommt mit einem 4,7-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixeln, Fotos können mit einer 8-Megapixel-Kamera geschoßen werden. Der Prozessor Tegra 3 ist darauf ausgelegt, trotz der vier Kerne nicht mehr Energie zu verbrauchen. Auch Motorola könnte am MWC eines der ersten Smartphones mit Vierkern-Prozessor vorstellen. Bisher gibt es zu einem angeblichen Atrix 3 aber nur Gerüchte (im Bild das Motorola Atrix). HTC wird ebenfalls nachgesagt, auf der Messe Smartphones mit vier Rechnerkernen zu präsentieren. ZTE bemüht sich gerade in Europa Fuß zu fassen und präsentiert am MWC ein neues Smartphone mit Nvidias Tegra-2-Prozessor, der bisher nur in Tablets verbaut wurde. Das 4,3-Zoll-Display löst mit 960 x 540 Pixeln auf und die Kamera bietet 5 Megapixel. Android ist in der aktuellen 4.0er-Version installiert. Acer hat ein 3,7-Zoll-Smartphone mit Android 4.0 angekündigt. Die Kamera bietet fünf Megapixel und ein Fotolicht. Per NFC können Daten mit anderen NFC-Geräten ausgetauscht werden. Der Marktstart soll im Frühsommer erfolgen, Preise sind noch keine bekannt. Neue Smartphones und Tablets in Barcelona Am Sonntagabend startet in Barcelona mit dem Mobile World Congress (MWC) die größte Mobilfunk-Messe der Welt. HTC und Sony halten im Vorfeld der eigentlichen Messe ihre Pressekonferenzen ab und am Montag öffnet die große Fira am Fuße des Montjuïc ihre Tore. Fast 1500 Firmen werden dann ihre Smartphones, Tablets, Handys, Apps und Technologien präsentieren, die Chefs der großen Mobilfunker treffen sich zu Verhandlungen und mehrere tausend Fachbesucher werden die acht Hallen des Geländes füllen. Am Donnerstag, dem 1. März, ist das Spektakel schließlich wieder vorüber.
Microsoft macht mobil Jedes Gerät, das mit Windows 7 läuft, soll auch mit Windows 8 funktionieren. DiePresse.com nahm sich Microsofts Aussage zu Herzen und installierte die Vorschauversion von Windows 8 auf einem Tablet, das mit Windows 7 ausgeliefert wird. Es handelt sich um ein Fujitsu Q550 mit Intel Atom Z670 an Bord.Text und Bilder: Daniel Breuss (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Die Installation klappte recht flott, auch das Starten geht deutlich schneller als unter Windows 7. Allerdings ist dieses Tablet wirklich keine Rakete, was aber mehr an der lahmen Hardware liegt (siehe Testbericht).Gleich nach dem Hochfahren begrüßt den Nutzer der neue Startbildschirm mit den vielen großflächigen Live Tiles. Das ubiquitäre Grün soll sich übrigens in der fertigen Version ändern lassen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Wie bei Windows Phone 7 entsperrt man das Gerät, indem man den ganzen Sperrbildschirm einfach nach oben schiebt. Im Zuge unseres Tests ließ sich das Gerät nur im Querformat nutzen. Ins Hochformat ließ es sich zu keiner Zeit umschalten. Die Anwendungen im "Metro"-Design lassen sich übrigens nur aufrufen, wenn das Gerät mindestens eine Auflösung von 1024 x 768 Pixel bietet. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Für das Login hat Microsoft sich etwas einfallen lassen. Neben der üblichen Passworteingabe oder einem PIN-Code lässt sich ein Windows-8-Gerät auch mit einem Picture Password entsperren. Dazu muss man drei Gesten in korrekter Abfolge auf einem Foto ausführen. Im Test klappte das deutlich schneller als ein PIN-Eingabe und funktionierte zuverlässig. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Obwohl viele der kommenden Windows-8-Tablets einen "Home-Button" mitbringen werden, ist er nicht zwingend nötig. Schiebt man den Finger vom rechten Rand aus hinein, erscheint ein Balken mit fünf Icons, die Microsoft Charms nennt. Sie funktionieren aus allen Anwendungen heraus und sind kontextbezogen. Der Start-Button führt immer zum großflächigen Bildschirm zurück. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Ein Kernstück des neuen Windows wird der Internet Explorer 10. Startet man ihn unter der "Metro"-Oberfläche, zeigt er Websites ohne jegliche Bedienelemente an. Mit zwei Fingern lässt sich ein Textstück markieren und kopieren. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Wischt man von oben hinunter, erscheinen die gerade geöffneten Websites. Von unten erscheint die Adressleiste und die klassischen Elemente für "Zurück" oder "Neu laden". Der Seitenaufbau klappt flott, allerdings beherrscht der IE10 kein Flash oder andere Plugins. Microsoft will stattdessen mehr HTML5 forcieren. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Um eine neue Seite aufzurufen, muss man diese natürlich eintippen. Dazu wird eine schlichte, aber funktionelle Bildschirmtastatur eingeblendet. Sie reagiert flott und erwartungsgemäß. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Um auch ohne Auflage tippen zu können hat Microsoft auch eine "Daumentastatur" integriert. die Tasten schrumpfen dabei stark, sind aber dennoch gut erreichbar. Schade, dass man dazwischen nicht auf das Geschehen am Bildschirm blicken kann. Die große schwarze Fläche wirkt etwas störend. (c) Presse Digital (Sara Gross) Über das Share-Charm können Links und andere Inhalte direkt an andere Anwendungen (neudeutsch auch bei Microsoft jetzt "Apps") weitergegeben werden. Mangels eines für "Metro" verfügbaren E-Mail-Programms klappt die direkte Weiterleitung an einen Verteiler leider noch nicht. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Dafür gibt es mit "Socialite" bereits eine Facebook-App. Sie stellt das Social Network unterteilt in den Nachrichtenstrom, das eigene Profil, Fotoalben und Checkins dar. Verfasst man einen Facebook-Eintrag damit, fügt die App die Information "via Socialite (Windows 8 Developer Preview)" unter selbigen hinzu. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Das von Microsoft präsentierte Aufteilen des Bildschirms für mehrere Apps funktioniert leider erst ab einer Auflösung von 1366 x 768. Was aber klappt, ist das "Hereinwischen" von Programmen, die man vorher genutzt hat. Sie kommen von links hereingeschwebt und ersetzen die vorher genutzte App. (c) Presse Digital (Sara Gross) Apropos Apps. In der Entwicklervorschau sind 107 Stück integriert. Über die Suche, die sich über das Charm-Menü jederzeit aufrufen lässt, kann man durch die verfügbaren Anwendungen blättern. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Was die Suche leider nicht anzeigte, weder auf dem Tablet, noch auf einer Virtuellen Maschine, noch auf einem roh installierten PC, waren Dateien. Aber es ist ja auch noch eine Entwicklervorschau und kein fertiges Produkt. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Ebenfalls noch nicht verfügbar ist der Windows Store. Hier will Microsoft künftig seine neuen Apps für die "Metro"-Oberfläche anpreisen. Die Entwicklerwerkzeuge, um welche zu erstellen, liefert der Hersteller gleich mit - allerdings nur in der umfangreichen 64-Bit-Version des Downloads. Anwendungen müssen erst genehmigt werden, ähnlich wie bei Apples App Store. Allerdings verspricht Microsoft mehr Transparenz bei der Beurteilung. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Schon im neuen Design präsentiert sich die Systemsteuerung. Sie ist eindeutig mehr auf die Fingerbedienung ausgelegt. Will man tiefergehende Eingriffe nehmen, ist die hübsche Oberfläche aber bald dahin. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Denn dann landet man in der klassischen Ansicht. Windows-Veteranen finden hier vertrautes Terrain vor, das sich leider für Fingerbedienung nicht unbedingt eignet. Mangels Startmenü (der Windows-Button führt wieder zum bunten Startbildschirm zurück) findet sich die Systemsteuerung jetzt unter "Desktop", wenn man den Explorer öffnet. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Die Desktop-Darstellung macht auf einem Tablet leider eher wenig Sinn. Viele Bedienelemente der "Metro"-Darstellung wurden aber integriert, so etwa die Charms. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Will man den Desktop nutzen, kommt man um Bedienung mit Maus und Tastatur nicht herum. Allerdings wird man den bunten Startbildschirm auch nicht so leicht los. Er aktiviert sich jedes Mal zuerst, wenn man den Rechner einschaltet beziehungsweise sich einloggt. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Eine Möglichkeit, sofort nach dem Start auf den Desktop zu gelangen, gibt es bisher nicht. Wenn man sich allerdings das Wehklagen diverser Windows-Desktop-Nutzer anhört, dürfte diese Option nur eine Frage der Zeit sein. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Im Gegensatz zu den Desktop-Anwendungen laufen "Metro"-Apps in ihrer eigenen "Sandbox" ab. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nichts oder niemand unbefugten Zugriff auf das System erhält. Nutzt man zwei Bildschirme, wird auf einem der Startbildschirm angezeigt, auf dem anderen der Desktop. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Für Nutzer von mehreren Bildschirmen bietet Windows 8 ein paar praktische Optionen. So ist es jetzt etwa möglich, eine App im Task Bar auf dem Bildschirm anzeigen zu lassen, auf dem sie sich befindet. Der Task Bar ist jetzt auch durchgängig über die verfügbaren Displays ausdehnbar. Ein Icon legt fest, auf welchem der Bildschirme das "Metro"-Startmenü erscheint. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Das klassische Startmenü ist tot, der Windows-Button führt zum bunten Startbildschirm. Über die Tastaturkombination "Windowstaste+C" werden die Charms aufgerufen, die gewissermaßen das klassische Startmenü ersetzen. Die Windowstaste allein ruft (wie der Button am Bildschirm) den Start-Screen auf. Immerhin ist Microsoft hier konsistent. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Wie schon vorhin erwähnt, unterscheiden sich der IE10 auf dem Desktop und unter "Metro". Was besonders verwirrt: Wenn man eine Seite am Desktop öffnet und dann unter Metro ebenfalls den IE10 aufruft, wird sie dort nicht auch gleich dargestellt. Es würde mehr Sinn machen, hätte Microsoft die beiden Anwendungen synchronisiert. Unterschiedlich ist auch (zumindest auf Standrechnern) die Schriftgröße der Webseiten. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Der klassische Explorer hat auch ein grundlegendes Facelift erhalten. Die von Office bekannte Ribbon-Oberfläche wird jetzt auch hier angewendet. Traditionalisten werden Nase rümpfen, aber dass wichtige Funktionen wie "Kopieren/Verschieben nach..." jetzt über direkt ersichtliche Buttons mit nur einem Klick erreichbar sind, ist begrüßenswert. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Auch unter der Desktop-Oberfläche lässt sich die Bildschirmtastatur aufrufen. Allerdings wird man in dieser Ansicht ohnehin meist Maus und Keyboard verwenden. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Wie schaltet man einen PC mit Windows 8 wieder aus? Der entsprechende Button fehlt, da es das Startmenü auch nicht mehr gibt. Allerdings findet sich unter dem "Settings"-Charm der Punkt "Power", der den Shutdown ermöglicht. Und die altbekannte Tastenkombination "ALT+F4" funktioniert auch noch. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Windows 8 in seiner aktuellen Form lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es ist nutzbar, aber noch eine Baustelle. Der Spagat zwischen klassischem Betriebssystem und Tablet-Steuerung fällt derzeit nicht symmetrisch aus. Die Fingerbedienung wird eindeutig bevorzugt. Vielleicht will Microsoft mit der Entwicklervorschau auch austesten, wie dieser radikale Neuanfang akzeptiert wird. Bis zum fertigen Release ist ja noch Zeit, um hoffentlich auf die zahlreichen Beschwerden zu reagieren. Gelingt es Microsoft, beide Zielgruppen zu befriedigen, könnte Windows 8 das werden, was Apple mit dem iPad und Mac OS X Lion zaghaft angedeutet hat: Die eine Software, um alle Geräte zu vereinen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Was das neue System kann - und was nicht Mit besonders viel Spannung wird eine Präsentation am Mittwochabend erwartet. Es ist das erste Mal, dass Microsoft die Handy-Messe als Rahmen für eine Windows-Veranstaltung wählt. Bisher galt die Consumer Electronics Show im Jänner in Las Vegas als Microsofts Bühne. Dieser großen Hightech-Messe kehrte der Konzern im Jänner allerdings ganz offiziell den Rücken. Am 29. Februar wird im Rahmen des MWC die "Consumer Preview" von Windows 8 vorgestellt. Das ist die kostenlose Testversion des nächsten Betriebssystems von Microsoft für Privatanwender. Dass Microsoft hierfür die Mobilfunk-Messe wählt, zeigt, dass der Konzern langsam aber doch seinen Fokus vom schwächelnden PC-Geschäft auf den lukrativen Markt des "mobile computing" verlagern will. Konkret sind Tablets gemeint, für die Microsoft seinem Betriebssystem erstmals eine komplett neue Oberfläche verpasst hat und auch das Logo radikal umgestaltet hat.
Blackberry OS 10 soll RIM retten Gleichzeitig versucht sich am MWC auch ein anderer Konzern wieder hochzuhieven. Die Rede ist von Research in Motion, dessen Blackberry-Geschäft in den vergangenen Jahren weniger gut gelaufen ist. Ein neuer Chef soll den einstigen Smartphone-Glanz wieder zurückbringen. Das soll auch in diesem Fall unter anderem mit einem neuen Betriebssystem gelingen. Blackberry OS 10 oder kurz "BBX" wird das Sartphone-System mit dem eben aktualisierten Tablet-Betriebssystem zusammenführen. Möglich, dass diese Fusion am MWC auch das eine oder andere neue Blackberry-Tablet oder -Smartphone hervorbringt. Durchgesickert ist bisher noch keine Information zu neuen Geräten.
Samsung spielt nicht mit Gut zu lachen hat Google, dessen aktuelles Android 4.0 am MWC lediglich auf die Smartphone- und Tablet-Präsentationen der Hardware-Hersteller zu warten braucht. Und es wird eine Menge Neuvorstellungen geben. Das System ermöglicht den Einsatz von Quad-Core-Prozessoren. So einiges wird unter anderem von HTC erwartet, die sich im Vorfeld besonders geheimnisvoll gegeben haben. Ebenso spannend könnte die Präsentation von Sony werden, die erstmals ohne den ehemaligen Partner Ericsson erfolgt. Samsung will sich hingegen am MWC heuer zurückhalten und das nächste Flaggschiff Galaxy S3 auf einer späteren, eigenen Veranstaltung vorstellen. Für Google bedeutet das aber trotzdem nicht Zurücklehnen und Daumendrehen. Wenn Microsoft Ende des Jahres den Tablet-Markt betritt, will man vorbereitet sein und schon gibt es erste Anzeichen dafür, dass bereits im Sommer die nächste Android-Version 5.0 "Jelly Bean" erscheinen könnte.
(sg)
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