Nokia: Billig-Lumia und 808 PureView mit 41 Megapixel

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Nokia BilligLumia PureView Megapixel(c) Presse Digital (Sara Gross)
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Das Lumia 610 erweitert die Windows-Phone-Reihe nach unten, das Flaggschiff Lumia 900 kommt ohne LTE nach Europa. Mit dem Symbian-Handy 808 PureView will Nokia Foto-Enthusiasten ansprechen.

Nokia hat am Mobile World Congress am Montag neue Smartphones der Lumia-Serie vorgestellt. Vor rund einem Jahr hatte Nokia eine strategische Partnerschaft mit Microsoft bekannt. Die Nachricht bedeutete einen radikalen Strategiewechsel vom eigenen Symbian-System hin zum fremden Windows Phone. Schon 2012 soll die neue Allianz Früchte tragen, meinte Nokia-Chef Stephen Elop vergangenes Jahr vollmundig. Gelingen soll das jetzt mit dem ersten günstigsten Lumia 610 und dem Flaggschiff Lumia 900, das am MWC für Europa vorgestellt wurde. Sie ergänzen die bereits erhältlichen Lumia 800 und Lumia 710, von denen Nokia im letzten Quartal unmittelbar nach dem Marktstart rund eine Million Geräte abgesetzt hat.

Kein LTE für neues Flaggschiff

Das Lumia 900 startet in Europa ohne die nächste Mobilfunkgeneration LTE. Die Netzwerke seien außerhalb der USA und Kanada einfach noch nicht genügend ausgebaut, lautet die Begründung. Das Gerät ist sonst dasselbe, das bereits im Jänner für den US-Markt vorgestellt wurde. In Europa soll es 480 Euro kosten und im zweiten Quartal auf den Markt kommen.

Microsoft hat für günstigere Smartphones die Hardware-Anforderungen gelockert. Das erste Günstig-Windows-Phone ist das Lumia 610. Es steckt in einem bunten, glänzenden Kunststoffgehäuse mit einem 3,7-Zoll-Display. Beim Speicherplatz bietet es leider nur magere 8 Gigabyte, die sich nicht erweitern lassen. Mit dabei ist Nokia Transport, eine Öffi-App für 500 Städte, die erstmals auf einem Lumia installiert ist. Das 610 soll ab 189 Euro erhältlich sein. Marktstart ist ebenfalls das zweite Quartal.

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Nokia will sich durch kleinere Software-Neuerungen von anderen Windows-Phone-Herstellern unterscheiden. So wurde die Navi-Lösung Nokia Drive überarbeitet. Nun lassen sich etwa Gschwindigkeitslimits setzten. Neu ist auch Nokia Reading, eine Zentrale für digitale Zeitungen und Bücher, und eine Skype-App. Skype wurde 2011 von Microsoft übernommen.

Megapixel-Wahn im Taschenformat

Eher überraschend ist die Fortsetzung der Symbian-Reihe mit dem 808 PureView. Das Gerät folgt dem N8 nach und wurde bereits vor dem MWC mit einem Video angeteasert und ist das neue Kamera-Flaggschiff von Nokia. Das 808 liefert einen 41-Megapixel-Sensor und eine Kamera mit Carl-Zeiss-Optik. Leider wird das Gerät dadurch recht dick. Fast 18 Millimeter misst es an der bauchigsten Stelle. Die Bilder werden dennoch so stark komprimiert, um trotzdem über das Smartphone verschickt werden können. Gelagert werden die Bilder auf 16 Gigabyte internem Speicher, der sich um bis zu 32 Gigabyte per microSD-Card erweitern lässt. Mit 4 Zoll Diagonale bietet das Display aktuelle Durchschnittskost, die Auflösung ist mit 640 x 360 Bildpunkten aber eher gering. Die Kamera soll künftig in zahlreichen Smartphones verbaut werden. Das neue Symbian-Smartphone soll rund 450 Euro kosten.

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Nokia ist am MWC nicht der einzige Smartphone-Hersteller, der den Fokus auf die Kamera richtet. Erst am Sonntag hat HTC mit seinen One-Geräten neue Kamerafunktionen vorgestellt, die unter anderem eine besonders kurze Auslöseverzögerung, einen Serienbildmodus und gleichzeitiges Filmen und Fotografieren bieten. Gleichzeitig schickt HTC mit dem One V ein besonders günstiges Android-Smartphone mit denselben Kamerafunktionen ins Rennen. Die Preisempfehlung liegt bei rund 300 Euro.

Billig-Schiene erweitert

Zudem hat Nokia die Feature Phone Reihe Asha um drei Geräte erweitert. Die Serie ist dafür bekannt, Smartphone-Funktionen auf günstige Handys zu bringen. Das Asha 202, 203 sind Touchscreen-Handys mit Handytastatur, das 203 ist ein Dual-SIM-Gerät, was vor allem in Entwicklungsländern wichtig ist. Nokia Life liefert Inhalte statt via Internet über SMS. Dazu gehören zum Beispiel Gesundheits-Informationen und Bildungsinhalte. Das Asha 302 ist ebenfalls ein Feature Phone im Blackberry-Look und bietet Social-Media-Funktionen und einem neuen Browser. Es ist Nokias erstes Handy mit Exchange-Unterstützung. Das 302 soll rund 95 Euro kosten.

(sg)

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