Zum Marktstart des neuen Flaggschiffs Lumia 900 haut der Hersteller auf die Konkurrenz hin, insbesondere das iPhone. Für Nokia ist der Erfolg des Smartphones enorm wichtig.
Zum Start des neuen Smartphone-Flaggschiffs Lumia 900 in den USA lässt der finnische Handyproduzent Nokia noch einmal die Muskeln spielen. Auf der Website Smartphone Beta Test ätzt das Unternehmen über Fehler anderer Hersteller und greift damit unverhohlen das iPhone an. So wird etwa darüber gelästert, dass sich der Bildschirm nicht gut im Sonnenlicht ablesen lässt oder der Empfang abbricht, wenn man das Smartphone auf eine bestimmte Weise hält. Damit haut Nokia auf das umstrittene "Antennagate" des iPhone 4 hin, das 2010 für Schlagzeilen gesorgt hatte. Bisherige Smartphones seien nur ein Betatest gewesen, das "echte" Gerät soll wohl das Lumia 900 sein. Die Website gibt sich zwar noch anonymisiert, das Nokia-Logo lässt sich aber im linken oberen Eck erahnen.
Flaggschiff mit LTE an Bord
Für Nokia ist der Marktstart des Lumia 900 überlebensnotwendig, um im wichtigen US-Smartphonemarkt relevant zu bleiben. Es handelt sich um das dritte Gerät auf Basis von Microsofts Windows-Phone-Betriebssystem, das die Finnen veröffentlichen. Mit einem 4,3-Zoll-Touchscreen und LTE-Fähigkeit will das neue Flaggschiff in der Oberliga mitspielen. Die bisher verfügbaren Lumia 800 und Lumia 710 waren im mittleren beziehungsweise unteren Segment angesiedelt. In vielen Dingen ähneln letztere beiden dem Lumia 900, dieses bietet aber neben dem größeren Bildschirm und LTE auch noch eine Frontkamera und einen deutlich vergrößerten Akku.
Strategieschwenk für Windows Phone
Nokia hatte im Februar 2011 eine Kooperation mit Microsoft bekannt gegeben. In Zukunft setzt der Hersteller für seine Smartphones nur noch auf dessen Windows Phone. Bis dahin war das hauseigene Symbian-System forciert worden. Die spätere linuxbasierte Eigenentwicklung MeeGo wurde wieder eingestampft. Nokia ist inzwischen zum größten Windows-Phone-Hersteller geworden. Im Vergleich zum iPhone oder Googles Android rangieren die neuen Geräte aber noch am unteren Spektrum des Marktes.
(db)