Mit Trojanern, Malware und Viren bewaffnet, hat das CIA laut Wikileaks eine massive Anzahl an Cyberwaffen in Aktion. Ziele liegen nahezu alle im Ausland.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat tausende Dokumente veröffentlicht, die von dem US-Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency) stammen sollen. Das unter dem Titel "Vault 7" publizierte Material gibt Einblick über die mutmaßliche Cyber-Spionagepraxis der CIA. Dem Bericht zufolge arbeitete die CIA unabhängig von der NSA (National Security Agency) an der Ausnutzung von Software-Schwachstellen bei elektronischen Geräten.
In den Dokumenten werden Schwachstellen von Smartphones, Computern und Elektronikgeräten beschrieben sowie Hacker-Werkzeuge vorgestellt. Darunter wurden auch viele Lücken, sogenannte Zero Day Exploits, genutzt, die der Öffentlichkeit noch nicht bekannt waren. Den Unterlagen zufolge soll es der CIA auch möglich gewesen sein, die Verschlüsselung von WhatsApp und Signal zu umgehen, um so Zugriff auf Nachrichten der Nutzer zu haben.
CIA "undercover" in Frankfurt
Laut der Pressemitteilung von Wikileaks soll der Geheimdienst auch vom US-Generalkonsulat in Frankfurt aus Überwachungen durchgeführt haben. Die CIA-Mitarbeiter sollen dort "undercover" tätig sein. Zunächst hatte "Spiegel Online" über den Fall berichtet.
Zum Hacking-Arsenal der CIA gehören laut Wikileaks Malware, Viren und Trojaner. In den von Wikileaks veröffentlichten Dokumenten finden sich auch Programme mit denen iPhones, Android-Geräte oder Windows-Rechner gehackt werden können. Zudem soll über eine spezielle Software ein bestimmtes Fernsehgeräte-Modell von Samsung in eine Wanze verwandelt worden sein.
CIA-Namen geschwärzt
Wikileaks hat seine Informationen von einer anonymen Quelle, die mit der Weitergabe eine Diskussion über Datenschutz anregen wollte.
Erstmals hat die Enthüllungsplattform die insgesamt 8.761 Dokumente vor Veröffentlichung bearbeitet und etwa Namen von CIA-Mitarbeitern oder andere Daten geschwärzt. In der Vergangenheit war die Plattform für die offene Weitergabe und Veröffentlichung kritisiert worden, weil dadurch Regierungsmitarbeiter in Gefahr gebracht wurden.
(Red./APA)