„Zeldas“ epische Wiedergeburt

Fantastische Welt, in der man sich frei bewegen kann.
Fantastische Welt, in der man sich frei bewegen kann.(c) Nintendo
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Nach 31 Jahren und 18 Versionen bringt Nintendo ein neues Abenteuer mit dem Helden Link auf den Markt – für die Switch und die Wii U. Wir haben das Spiel getestet.

Link wacht in einer Höhle auf, geweckt wird er durch eine ferne Frauenstimme. Sein Blick schweift über das Hochplateau. Vor ihm erstreckt sich eine unbekannte Landschaft, die von Monstern, Tieren und einer ihm unbekannten Rasse, den Sheika, bewohnt wird – und einem alten Mann, der ihm bei seinem Abenteuer noch öfter begegnen und sein Mentor wird. Zum 19. Mal soll Nintendo-Veteran Link das Königreich Hyrule vor dem bösen Calamity Ganon retten. Gleich zu Beginn macht Link auch Bekanntschaft mit dem alten Mann, der durch Räuspern auf sich aufmerksam macht und den Helden in die Grundzüge des Überlebens in dieser Welt unterweist. Ihre Wege kreuzen sich im Lauf des Spiels immer dann, wenn Link eine Aufgabe absolviert hat.

Ein Fest für die Motivation. Die Welt hat sich geändert, auch jene von Link. Von den alten Items, die in einem Rollenspiel üblich zu sammeln sind, haben lediglich die Rupees, die Zelda-Währung, überlebt. Schön ist aber auch, dass sich Nintendo hier treu bleibt. Die Lebensenergie unseres Helden wird nach wie vor in Herzen angezeigt. Pro Herz kann er vier Trefferpunkte verkraften, ehe es erlischt. Link kann von Beginn an laufen, schwimmen und klettern. Aber auch ihm geht bei großer Anstrengung die Puste aus.

Dem Spieler wird dies als blasser grüner Kreis über dem Third-Person-View-Avatar eingeblendet, der sich bei drohender Totalerschöpfung rot färbt. Man sollte sich also seine Kräfte einteilen, vor allem, wenn man gerade vor einem gemeingefährlichen Monster wegläuft. Wird es gar brenzlig, erscheint der virtuelle Freund Hain, der immerhin Links Seele rettet.

Sollte er doch einmal ein Abenteuer nicht überstehen, wird vom letzten Speicherpunkt aus gestartet. Es kann jederzeit über das Menü gespeichert werden. Außerdem setzt das Spiel automatisch Speicherpunkte, ohne dabei die eigenen zu überschreiben.

„Legend of Zelda – Breath of the Wild“ ist als Open-World konzipiert. Dies bedeutet, dass man so gut wie überall hingehen kann. Dieser Aspekt ist erfrischend, denn man fühlt sich nicht dazu gezwungen, dem roten Faden der Geschichte zu folgen. Man kann auch einfach einmal die Landschaft auf dem Gipfel eines Berges genießen. Das ist ein gewolltes Element in dem neuen „Zelda“-Teil.

Jäger und Sammler. In Hyrule lebt man dieser Tage aber nicht nur von der schönen Aussicht, sondern muss sich auch gegen Monster behaupten. Der überarbeitete Held lebt auch als Sammler und Jäger. Er braut sich seine Elixiere selbst und muss sehr wohl verstehen, wie er satt wird. Achtet er nicht auf den Wind – die Gräser und Äste bewegen sich in die entsprechende Richtung –, flüchtet das Abendessen auf vier Beinen, und Link muss sich mit Äpfeln begnügen.

Alte Geschichte, neue Abenteuer. Nach 19 Versionen könnte man glauben, dass Nintendo die Ideen ausgehen, doch das ist nicht der Fall. Link muss viel selbst machen, angefangen bei den Elixieren. Gesammelte Waffen und Werkzeuge gehen mit der Zeit kaputt und müssen ersetzt werden. Links Welt hat viele reale Elemente erhalten: Immerhin kann ihm das Lagerfeuer, das ihn wärmen soll, auch gefährlich werden. Durch das offene Konzept stehen viele Wege und alternative Enden zur Verfügung, die spannende Stunden versprechen. Eine fantasievolle kinderfreundliche Welt, die zu verzaubern weiß.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2017)

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