ISS erhält Verstärkung: Endeavour angedockt

(c) AP (Nasa)
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Das Space-Shuttle "Endeavour" hat die Raumstation ISS erreicht. Es brachte Ersatzteile, Betten und Personal. Die ISS soll zum dauerhaften Wohnraum ausgebaut werden.

Das Space-Shuttle "Endeavour" ist in der Nacht auf Montag an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Gut zwei Stunden nach dem reibungslosen Manöver begrüßten einander die Neuankömmlinge und die ISS-Bewohner. Sie öffneten gegen 1.15 Uhr MEZ ihre Luken im Verbindungsstück zwischen der Raumstation und der US-Raumfähre. Die "Endeavour" war am Freitag mit sieben Astronauten vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (US-Staat Florida) zu ihrer 15-tägigen Mission ins All gestartet.

Foto-Rolle rückwärts

Bereits eine Stunde vor dem Andocken hatte sie die Weltraumstation erreicht. Die Raumfähre flog wie üblich wieder in sicherer Entfernung von der Raumstation eine Rolle rückwärts. Während der Weltraum-Akrobatik fotografierten die drei Raumfahrer auf der ISS den Hitzeschild am Unterboden des Shuttles sowie andere kritische Stellen. Die US-Raumfahrtbehörde NASA will damit Hinweise auf mögliche Beschädigungen an der "Endeavour" finden.

Reparatur am Dienstag

Nach ersten Informationen der NASA-Bodenzentrale in Houston (Texas) ist sichtbar, dass zwei kleine Stücke an der Außenhaut des Shuttles fehlen. Dies sei jedoch nicht beunruhigend. Ziel der Shuttle-Mission sind Erweiterungsmaßnahmen im Innern der ISS sowie Reparaturen an einem Sonnensegel, da schon seit einem Jahr nicht mehr funktioniert. Dafür sind vier Außeneinsätze der Astronauten geplant. Der erste soll am Dienstag stattfinden.

Mit den Stones im Weltall

Nach NASA-Informationen war auch "Endeavour"-Besatzung bester Laune. In der Früh des Andock-Tags hatten sich die Astronauten mit dem Rolling Stones-Titel "Start Me Up" wecken lassen. Der russische Kosmonaut Gregori Tschamitoff wird nach sechs Monaten in der ISS mit der "Endeavour" zur Erde zurückkehren. An seine Stelle tritt die Amerikanerin Sandra Magnus, die die kommenden drei Monate in der Weltraumstation verbringen soll.

Trinkwasser aus Urin

Die Raumfähre brachte tausende Kilogramm neuer Ausrüstung zur 350 Kilometer von der Erde entfernten ISS. Dazu gehören ein Wasseraufbereitungssystem, ein Kühlschrank, neue und komfortablere Schlafplätze und ein Fitnessgerät. Ziel ist es, die ISS so weit auszubauen, dass ab kommenden Juni sechs statt drei Besatzungsmitglieder ständig im All arbeiten können.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem neuem System der Wasserwiederaufbereitung. Es soll ein komplett geschlossener Wasserkreislauf sein, der sogar Kondenswasser und Urin wieder zu Trinkwasser verarbeitet. Das System wird zunächst bis zum Frühjahr getestet und gilt als Voraussetzung für die Verdoppelung der ISS-Besatzung, aber auch für künftige jahrelange Raummissionen wie den geplanten Flug zum Mars.

(Ag.)

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