Winziger "Dracula-Fisch" mit Fangzähnen entdeckt

(c) NHM (Ralf Britz)
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Der nur 17 Millimeter kurze Fisch hat aus seinem Oberkiefer Zähne wie ein Vampir entwickelt. Das Besondere: Kein anderes Exemplar seiner Gattung besitzt Zähne. Der Fund gelang zufällig.

Das Natural History Museum (NHM) in London hat einen ungewöhnlichen Fisch entdeckt. Danionella dracula ist mit 17 Millimetern zwar nicht unbedingt lang, sondern eher kurz, gehört aber trotzdem zu den karpfenartigen Fischen. Sein besonderes Merkmal sind die Fortsätze in seinem Oberkiefer, die wie Vampirzähne aussehen.

Entdeckung gelang zufällig

Dr. Ralf Britz ist Zoologe am NHM und hat den ungewöhnlichen Dracula-Fisch untersucht. Die "Zähne" sind sehr ungewöhnlich, da sonst kein einziges Exemplar der 3700 bekannten karpfenartigen Fische Zähne in seinen Kiefern hat. Britz bezeichnet den Fund als "eines der außergewöhnlichsten Wirbeltiere, das in den letzten Jahrzehnten entdeckt wurde." Entdeckt hatte Britz die Zähne nur zufällig. Die Fische waren zusammen mit anderen Exemplaren für ein Aquarium ans NHM geliefert worden. Nachdem sie in Gefangenschaft verendet sind, hat der Zoologe sie unter dem Mikroskop genauer studiert und dabei die Fangzähne entdeckt.

Männchen kämpfen mit Fangzähnen

Die Karpfenartigen haben vor etwa 50 Millionen Jahren ihre Zähne verloren. Der Dracula-Fisch hat diese aber nicht wieder ausgebildet, sondern aus seinen Kieferknochen komplett neue Zähne entwickelt. Britzs Untersuchungen sind in den Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht worden. Danionella dracula wurde bislang nur in einem einzigen Gewässer in Burma entdeckt. Die Fangzähne treten nur bei männlichen Exemplaren auf, die sie für Kämpfe untereinander zu verwenden scheinen.

(c) NHM (Ralf Britz)

(Red.)

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