Etappensieg für BMW: Luxus-SUV überholt Mercedes

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Das Rennen um Platz eins in der Oberklasse geht in die nächste Runde. Während Analysten weiter an Mercedes glauben, kurbelt BMW dank X3 und X5 seine US-Verkäufe im März deutlich an.

BMW hat zum ersten Mal in diesem Jahr seinen Konkurrenten im US-Luxus-Automobilmarkt überholt. Der deutsche Konzern verkaufte im März besonders viele Fahrzeuge, insgesamt waren es 31.015. Damit überholte BMW seinen Mitstreiter Mercedes um knapp 1.900 Einheiten.

Entgegen Analysten-Schätzungen gelang es BMW die Auslieferungen der 3er- und 5er-Modelle im Vergleich zum Vorjahr zu halten. Das dürfte den Automobilhersteller freuen, denn trotz Rekordergebnis im Jahr 2016 musste BMW den weltweiten Verkaufstitel an Mercedes abreten.

Es bleibt ein harter Kampf

Auch im Laufenden Jahr wird es für die Autohersteller schwierig werden den Kurs zu halten. In diesem Jahr hat Mercedes bereits 79.141 Fahrzeuge in den USA verkauft, bei BMW ware es "nur" 71.682 Einheiten. "BMW hat zwar Sport Utility Vehicles, aber sie sind nicht die große Stärke des Konzerns", sagte Michelle Krebs, ein Analystin bei Autotrader.com.

Trotzdem stehen bei BMW alle Zeichen auf Angriff. "Unsere neue BMW 5er Serie rollt in einen schwierigen Markt, aber unsere Aufträge sind solide", sagte Bernhard Kuhnt, Vorstandsvorsitzender der nordamerikanischen Einheit von BMW gegenüber Nachrichtenagentur "Bloomberg". "Mit zwei weiteren Varianten am Start, sind wir optimistisch für die kommenden Monate."

Modelloffensive

Und es soll noch mehr folgen. BMW-CEO Harald Krüger will kräftig investieren und bis Ende nächsten Jahres über 40 neue und überarbeitete Automodelle anbieten: "Wir verjüngen unser gesamtes Portfolio." Für einen erfolgreichen Auftakt hat der neue 5er gesorgt - nach Stückzahl und Rendite mit das wichtigste BMW-Modell. Im Laufe des Jahres sollen X3, Mini Countryman und Rolls Royce Phantom folgen, nächstes Jahr ein X2 und der neue Luxus-SUV X7. Im besonders rentablen oberen Luxussegment wolle er die Verkaufszahlen in den nächsten Jahren deutlich steigern, sagte Krüger.

Automobilmarkt weltweit

Ob ihm das tatsächlich gelingt, bleibt offen. Ein Blick auf die Entwicklung des globalen Automobilmarktes zeichnet ein anderes Bild – besonders in Hinblick auf den US-Markt. 2016 lag bei den verkauften Autos Volkswagen mit 10,21 Mio. Fahrzeugen knapp vor Toyota (10,17 Mio.) und General Motors 10,01 Millionen. Das stärkste Wachstum verbuchten die Hersteller wieder in China, wo der Absatz um neun Prozent stieg. In Westeuropa ging es um knapp sechs Prozent nach oben, während das US-Geschäft stagnierte.

US-Markt schwächelt

Im Jänner und Februar 2017 lag das Plus weltweit nur noch bei einem Prozent. "Das Wachstum schwächt sich ab, weil der US-Markt schwächelt, China einen Gang zurückschaltet und auch in Europa die Dynamik nachlässt", sagt Autoexperte Peter Fuß von der Unternehmensberatung Ernst & Young. Den europäischen Herstellern dürfte vor allem der Rückgang des Diesel-Absatzes vor Probleme stellen. Indes rechnet Fuß damit, dass die Verluste für einen zusätzlichen Schub bei Plug-in-Hybridantrieben und Elektroantrieben sorgen dürfte.

(bloomberg/past)

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