Experte: Goldpreis steigt bis 2012 auf 1700 Dollar

An employee displays 100 grams and 50 grams gold bars in an office of French gold supplier CPoR compa
An employee displays 100 grams and 50 grams gold bars in an office of French gold supplier CPoR compa(c) Reuters (Jacky Naegelen)
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Nachdem der Goldpreis am Dienstag auch in Euro auf ein Rekordhoch geklettert ist, sagt ein Uni-Credit-Experte einen weiteren Aufwärtstrend voraus.

Wegen der weiter schwelenden Schuldenkrise in Europa haben Anleger am Dienstag auf den sicheren Hafen Gold gesetzt. Der in Euro zu zahlende Goldpreis stieg auf ein Rekordhoch von 1058,70 Euro je Feinunze. Im späten Vortagesgeschäft war das Edelmetall noch etwa 15 Euro günstiger gehandelt worden. In der Weltleitwährung wurden knapp 1.372 (1.366,44) Dollar gezahlt.

Die Analysten der Commerzbank hoben in einem Marktkommentar hervor, dass in China der erste Fonds genehmigt wurde, der auf die Entwicklung des Goldpreises wettet. Der Fonds investiere in ausländische Gold-ETFs, die mit dem Edelmetall physisch hinterlegt sind. "Dies ist ein weiterer Schritt in der Liberalisierung des chinesischen Goldmarktes, der es inländischen Anlegern ermöglicht, einfacher in Gold zu investieren", schreiben die Commerzbank-Experten. "Die daraus resultierende höhere Nachfrage dürfte den Goldpreis tendenziell stützen."

Finanzinvestoren werden Goldmarkt dominieren

Die UniCredit geht davon aus, dass der Goldmarkt schon bald von Finanzinvestoren dominiert sein wird, die Rolle der Schmuckkäufer und auch der Notenbanken würde damit deutlich zurückgehen. "Wenn auch nur ein Prozent der Marktkapitalisierung der weltweiten Aktien- und Staatsanleihemärkte in Gold investiert werden, würde dies beim gegenwärtigen Goldpreis schon beinahe die gesamten Goldreserven aufzehren", schreibt UniCredit-Analyst Jochen Hitzfeld. Dazu kämen Probleme auf der Angebotsseite. Obwohl der Goldpreis seit 2003 von 400 Dollar kräftig gestiegen sei, habe sich die Goldproduktion nicht wesentlich erhöht. Bis 2012 sieht Hitzfeld den Goldpreis bei 1700 Dollar je Feinunze.

Der Ölpreis ist unterdessen um fast einen Dollar gefallen. Das Fass WTI kostete damit noch 84,85 Dollar (65,28 Euro). Brent wurde zu 86,80 Dollar gehandelt und damit rund 65 Cent günstiger. Händler begründeten den Preisrückgang mit einem spürbar anziehenden US-Dollar, der den Rohstoff für Inhaber anderer Währungen verteuert. Zum Euro war der Greenback so teuer wie seit zwei Monaten nicht mehr.

Kupfer wird teurer

Angesichts möglicher Versorgungsengpässe im nächsten Jahr hat sich Kupfer dagegen verteuert. Die Tonne des Industriemetalls kostete 8282 Dollar und damit gut 62 Dollar mehr als im späten Vortagesgeschäft. Das Angebot werde im kommenden Jahr wohl nur sehr bescheiden wachsen, dagegen zeichne sich aber eine robuste Nachfrage ab, sagte Deutsche-Bank-Analyst Daniel Brebner. UniCredit-Analyst Hitzfeld sagt für 2011 sogar ein Angebotsdefizit von einer Million Tonnen voraus.

Er prognostiziert einen Kupferpreis von 9000 Dollar im kommenden Jahr. Nachfolgend die Londoner Nachmittagsfixings der wichtigsten Edelmetalle vom Dienstag. Alle Angaben in Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

(Ag.)

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