Furcht vor Immobilien-Crash: Britisches Pfund auf Rekordtief

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Das Pfund Sterling notiert zum Euro so schwach wie nie zuvor. "Es wird befürchtet, dass wie in den USA die Häuserpreise stark fallen", sagt eine Analystin.

Das Pfund Sterling notiert zum Euro so schwach wie nie zuvor. Erstmals seit der Einführung der Gemeinschaftswährung vor über neun Jahren mussten am Mittwoch mehr als 80 Pence für einen Euro gezahlt werden. Noch im Herbst 2007 war ein Euro weniger als 70 Pence wert. Im Verhältnis zur US-Währung fiel das Pfund mit 1,9651 Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende Februar.

Immokrise: Britisches Pfund auf Talfahrt

Die britische Währung befindet sich seit dem Ausbruch der Krise am US-Immobilienmarkt auf Talfahrt. Experten überrascht das nicht. "Es wird befürchtet, dass wie in den USA die Häuserpreise stark fallen und sich die britischen Konsumenten, die sich für ihr Haus oft hoch verschuldet haben, einschränken müssen und damit die Wirtschaft bremsen", erläuterte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke.

Zwar ist ihrer Einschätzung nach ein Crash nicht zu erwarten, aber das Risiko sei vorhanden, weil der Immobilienmarkt stark überbewertet sei.

Immobilienpreise stark gesunken

Jahrelang hatten sich die Briten darauf verlassen können, dass der Wert ihrer Häuser steigt. Das hat sich aber geändert. Einer am Dienstag veröffentlichten Studie der größten britischen Hypothekenbank Halifax zufolge sind die Immobilienpreise im März so stark gesunken wie seit über 15 Jahren nicht mehr.

Am Devisenmarkt setzte sich daraufhin die Erwartung durch, dass die Bank of England der Wirtschaft am Donnerstag mit einer Zinssenkung zu Hilfe eilen wird - was das Pfund Sterling weiter unter Druck setzte.

Auch Premierminister Gordon Brown sprach sich in einem BBC-Interview für eine Reduzierung des Zinsniveaus von derzeit 5,25 Prozent aus. Angesichts der niedrigen Inflation könnten die Zinsen gesenkt werden, sagte er. (Ag.)

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