Britischer Baufinanzierer HBOS vor Fusion mit Lloyds

Halifax und Bank of Scotland
Halifax und Bank of ScotlandREUTERS (Toby Melville)
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Die britische HBOS könnte von der Großbank Lloyds übernommen werden. Die Verhandlungen seien bereits "fortgeschritten", bestätigte HBOS. Der Baufinanzierer sitzt auf über 120 Millionen Euro Schulden.

Die britische Großbank HBOS könnte das nächste Opfer der Finanzmarktkrise werden. Die Halifax Bank of Scotland (HBOS) verhandelt mit ihrem Konkurrenten Lloyds über eine Fusion, wie die BBC am Mittwoch berichtete. HBOS bestätigte am Nachmittag Gespräche mit Lloyds. Die Gespräche seien fortgeschritten, hieß es. Zuvor hatte die BBC berichtet, die Verhandlungen könnten noch diese Woche abgeschlossen werden.

Refinanzierung der Schulden fraglich

Die Hypothekenbank HBOS ist wegen ihrer Verstrickung in die Finanzmarktkrise unter Druck geraten. Dass die Bank ihre Schulden in Höhe von mehr als 100 Mio. Pfund (125,8 Mio. Euro) in den kommenden Monaten refinanzieren kann ist keineswegs gesichert. Die HBOS betonte aber stets, es gebe keine Liquiditätsprobleme. Auch die britische Finanzaufsicht erklärte am Mittwoch, die HBOS sei sicher und mit ausreichend Kapital ausgestattet.

Ein neuer Gigant könnte entstehen

Sollte die Übernahme klappen, würde ein neuer Hypotheken-Gigant mit einem Börsewert von rund 35 Milliarden Euro entstehen. Lloyds ist derzeit die fünftgrößte britische Bank, HBOS Nummer Sechs. Gemeinsam haben sie 28 Prozent Anteil am Hypothekenmarkt.

Die britischen Aufsichtsbehörden dürften der Fusion zustimmen - eine Kehrtwende, denn bisher hatten sie Lloyds verboten, kleinere Banken zu übernehmen.

Bericht beflügelt Aktienkurse

Der BBC-Bericht ließ die Aktienkurse beider Banken steigen, nachdem vor allem der Kurs der HBOS zuvor zeitweise um bis zu 47 Prozent eingebrochen war. Beide Banken hatten im Zuge der Finanzmarktkrise immense Verluste erlitten. HBOS berichtete von einem 56-prozentigen Netto-Gewinneinbruch auf 931 Millionen Pfund (1,16 Milliarden Euro) im ersten Halbjahr, bei Lloyds waren es 63 Prozent auf 576 Millionen Pfund (716 Millionen Euro).

(Ag.)

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