Ungarn liefert wieder Gas an die Ukraine

REUTERS
  • Drucken

Die Versorgung war Ende September unterbrochen worden. Die Einstellung der Lieferungen wurde mit dem Anstieg der Nachfrage begründet.

Ungarn hat am Wochenende wie kürzlich versprochen seine Gaslieferungen an die Ukraine wieder aufgenommen. Die Sprecherin des Pipelinebetreibers FGSZ erklärte am Sonntag, sie könne bestätigen, dass die Lieferungen wieder aufgenommen worden seien. Demnach wurden bereits am Samstag rund 2,6 Millionen Kubikmeter Gas geliefert. Der Betreiber hatte Ende Dezember versprochen, die seit Ende September unterbrochenen Lieferungen zum Jahreswechsel wieder aufzunehmen.

Der ukrainische Gaskonzern Naftogaz hatte die Aussetzung der Versorgung durch Ungarn damals als "unerwartet und unerklärlich" kritisiert. Der Schritt erfolgte wenige Tage nach einem Treffen zwischen dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und dem Chef des russischen Gaskonzerns Gazprom, Alexej Miller. Die FGSZ erklärte damals, die Einstellung der Lieferungen sei eine Reaktion auf einen Anstieg der Nachfrage.

Die Gaslieferungen Ungarns an die Ukraine sind Teil der Bemühungen der EU-Staaten, den Ausfall der Lieferungen aus Russland zu ersetzen. Das Verhältnis der Ukraine und Russlands ist seit dem politischen Umbruch im Frühjahr nach der Abkehr des später gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch von der EU-Assoziierung vergangenen Jahres extrem angespannt. Der rechtskonservative ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, der sich mit seiner Politik mehrfach in Gegensatz zu westlichen Werten gesetzt hat, pflegt wiederum enge Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

European Commissioner for Energy Guenther Oettinger speaks during a news conference after gas talks between the EU, Russia and Ukraine in Berlin
International

Gasstreit mit Russland: Mögliche Wende

Die EU hat Moskau und Kiew einen Gaskompromiss unterbreitet. Das „Winterpaket“ könnte einen reibungslosen Gasfluss bis März sichern.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.