Der Trick mit den Bandbreiten

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Wie man Bollinger-Bänder sinnvoll zur Chartanalyse einsetzt.

Das Hantieren mit dem Trendfolgeinstrument MACD und das „Umfahren“ von Fehlsignalen mittels des relativen Stärkeindex RSI ist hier in den letzten Ausgaben besprochen worden.

Grundsätzlich sollten Kauf- und Verkaufsentscheidungen auf Basis solcher technischer Indikatoren aber durch möglichst viele gleich lautende Signale abgesichert sein. Als zusätzliches Instrument bieten sich etwa die sogenannten Bollinger-Bänder an. Dieses Analyseinstrument basiert auf einer gleitenden Durchschnittslinie, die von zwei mithilfe der Standardabweichung errechneten Bändern flankiert wird.

Aus dem Verlauf dieser Bänder lassen sich mit einiger Sicherheit (wozu wahrscheinlich auch das Phänomen der selbst erfüllenden Prophezeiung wesentlich beiträgt) Kursentwicklungen voraussagen. Grundsätzlich sollte sich der Kurs an der mittleren Durchschnittslinie orientieren.

Kommt er in die Nähe des oberen Bandes, ist die Wahrscheinlich- keit eines Rücksetzers groß, streift er an das untere Band, wird der Kurs kurzfristig wahrscheinlich ansteigen. Werden die Bänder nach oben oder unten durchstoßen (wie zum Beispiel beim nebenstehenden Immofinanz-Chart durch den starken Kursanstieg der vergangenen Tage), dann ist ein kurzfristiger Rückschlag so gut wie sicher.

Die Bänder lassen aber noch andere Deutungsmöglichkeiten zu. So deutet eine Verengung der Bänder darauf hin, dass der Kurs heftig ausbrechen wird.

Die Bollinger-Bänder allein sind für Kauf- oder Verkaufsentscheidung zu unzuverlässig, im Verein mit MACD und RSI lässt sich aber durchaus ein brauchbares Handelssystem aufbauen.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2009)


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