Wiener Börse: ATX am Nachmittag klar im roten Bereich

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Unsicherheit vor US-Wahl und Fed-Entscheidungen am Abend belastet - ADP-Jobdaten aus den USA schwächer als erwartet - Immobilienwerte mit Verkäufen im Blick

Die Wiener Börse hat sich heute, Mittwoch, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.434,26 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 39,49 Punkten bzw. 1,60 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,82 Prozent, FTSE/London -0,46 Prozent und CAC-40/Paris -0,66 Prozent

Auch das europäische Umfeld präsentierte sich angesichts der wachsenden Unsicherheit um den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl tiefrot. Jüngste US-Wahlumfragen haben gezeigt, dass Donald Trump gegenüber Hillary Clinton Boden gutmacht und das sorgt für Unruhe unter den Anlegern. Von Clinton wird an den Finanzmärkten mehr Stabilität erwartet als von Trump, der als sehr unberechenbar gilt.

US-Arbeitsmarkt schwächer als erwartet

Hinzu kommt, dass sich die Anleger vor der heutigen Leitzinsentscheidung der US-Notenbank mit Engagements zurückhalten. Die meisten Analysten erwarten zwar keinen Zinsschritt, mit Spannung erwartet werden aber etwaige Hinweise auf eine Zinserhöhung im Dezember.

Keine wesentlichen Impulse für den Handel in Europa lieferten die ADP-Jobdaten aus den USA. Den Daten zufolge hat sich der US-Arbeitsmarkt im Oktober schwächer entwickelt als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor sei um 147.000 gestiegen, prognostiziert wurde im Schnitt ein Anstieg um 165.000 Stellen. Erfreuliche Daten kamen dagegen aus der Eurozone. Die Geschäfte der Industrie sind im Währungsraum im Oktober so kräftig gewachsen wie seit gut zweieinhalb Jahren nicht mehr.

Finanzwerte schwach

In Wien blieb die Meldungslage dünn. Die Berichtssaison kommt erst morgen wieder mit den Zahlen von Polytec, AT&S und AMAG in Schwung. Im Einklang mit dem schwachen Branchenumfeld gaben Finanzwerte in Wien deutlich Terrain ab. Erste Group büßten 2,90 Prozent auf 27,78 Euro ein und Raiffeisen gaben 2,48 Prozent auf 14,56 Euro ab. Die beiden Versicherer Vienna Insurance Group (minus 2,56 Prozent auf 17,51 Euro) und UNIQA (minus 1,77 Prozent auf 5,77 Euro) zeigten sich ebenfalls klar im Minus.

Bei der UBM ging es um deutliche 2,59 Prozent auf 30,10 Euro bergab. Der Immobilienentwickler hat zwei in Bau befindliche Hotels in Wien schon vor der Fertigstellung an einen Fond des französischen Asset Managers Amundi Real Estate verkauft. Es wurde bereits ein Fixpreis von 85 Mio. Euro für die Übergabe der beiden Objekte nach ihrer Fertigstellung vereinbart.

Die conwert verkauft zudem ein großes Gewerbeimmobilienpaket an einen Immobilien-Spezialfonds der HanseMerkur Grundvermögen. Der Verkaufspreis liegt mit 331 Mio. Euro leicht über dem Buchwert. Die Aktien ermäßigten sich um 0,12 Prozent auf 16,14 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Handelsstart bei 2.473,10 Punkten, das Tagestief lag gegen 9.15 Uhr bei 2.430,02 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,49 Prozent bei 1.236,65 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market sechs Titel mit höheren Kursen, 32 mit tieferen und einer unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.764.191 (Vortag: 2.665.045) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 116,67 (74,72) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 580.607 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 32,50 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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