ATX am Vormittag tiefrot

APA (ROLAND SCHLAGER)
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Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.424,18 Punkten nach 2.469,20 Einheiten am Donnerstag errechnet.

Die Wiener Börse hat sich am Freitagvormittag belastet von klaren Verlusten der Erste-Group-Aktie nach Zahlen tiefrot präsentiert. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.424,18 Punkten nach 2.469,20 Einheiten am Donnerstag errechnet, das ist ein Minus von 45,02 Punkten bzw. 1,82 Prozent.

Auch an den übrigen Handelsplätzen in Europa ging es vor dem Wochenende durch die Bank abwärts, jedoch in engerer Bandbreite als an der Wiener Börse. Bereits die Vorgaben aus Übersee verhießen Verlustreiches, in New York sank der Dow Jones den sechsten Handelstag in Folge. In Tokio hatte der Nikkei-225 über 1,3 Prozent eingebüßt.

An den Finanzmärkten stoßen Neuigkeiten zur US-Präsidentschaftswahl, die in vier Tagen abgehalten wird, weiterhin auf großes Interesse. Zudem wird der offizielle Arbeitsmarktbericht für Oktober marktbericht für Oktober veröffentlicht. Davon erhoffen sich Börsianer Aufschlüsse zum Timing der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed.

Erste Group und Andritz

In Wien kommt unterdessen die Berichtssaison immer mehr in Schwung. Nach Zahlen beider Konzerne säumten die Aktien der Erste Group und Andritz das untere und obere Ende der Kurstafel. Während Erste Group um 5,67 Prozent auf 26,56 Euro einknickten, erhöhten sich Andritz als einziger Kursgewinner im ATX um 1,67 Prozent auf 47,87 Euro.

Trotz einer angekündigten Dividendenverdopplung für 2016 auf 1,00 Euro geriet die Erste-Aktie somit stark unter Druck. Mit einem Nettogewinn von 1,18 Mrd. Euro bis September, historisch tiefen Kreditrisikokosten im 3. Quartal und einem harten Kernkapital von 13 Prozent zeigt man sich seitens der Bank zufrieden. Nicht aber mit einem fast 11-prozentigen Rückgang des Betriebsgewinns. 2017 kommen zudem wieder höhere Kosten auf die Bank zu.

Andritz kommt gut an

Die Analysten der Citigroup sehen den Nettogewinn der Ersten zwar leicht über der Konsensusschätzung, was jedoch vorrangig geringeren Rückstellungen geschuldet sei. Die Kernerlöse seien "enttäuschend", denn beim Nettozinsertrag sowie den Gebühren seien die Erste-Zahlen schwächer ausgefallen als erwartet. Auch die Kosten seien etwas höher als prognostiziert. Deshalb erwarte man sich auch eine negative Marktreaktion, schlussfolgert Citi-Analyst Simon Nellis.

Gut aufgenommen wurde von den Anlegern das Zahlenwerk von Andritz. Mit einem Gruppenumsatz von 1,48 Mrd. Euro im dritten Quartal blieb der steirische Maschinenbauer zwar etwas unter den Erwartungen von Analysten, die im Vorfeld im Schnitt 1,50 Mrd. Euro prognostiziert hatten. Mit dem Konzernergebnis im dritten Quartal von 73,9 Mio. Euro konnten die auf 69,3 Mio. Euro lautenden Prognosen dagegen übertroffen werden. Auch der Auftragseingang fiel mit 1,47 Mrd. Euro höher aus als die erwarteten 1,45 Mrd. Euro.

Die Analysten der Baader Bank sehen den Auftragseingang bei Andritz leicht über den Schätzungen, die Verkäufe seien jedoch weiterhin schwach und unter den Konsensusschätzungen ausgefallen. Die operative Marge habe jedoch ebenfalls positiv überrascht, während der "unspezifizierte" Konzernausblick für 2016 unverändert geblieben sei, schreibt Baader-Experte Peter Rothenaicher.

Raiffeisen verliert

Im Fahrwasser der schwachen Erste-Aktie sackten auch Raiffeisen um 3,00 Prozent ab, zudem verloren voestalpine 2,06 Prozent und OMV ermäßigten sich um 0,46 Prozent.

Der ATX Prime notierte bei 1.232,21 Zählern und damit um 1,62 Prozent oder 20,27 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich drei Titel mit höheren Kursen, 30 mit tieferen und fünf unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 979.939 (Vortag: 718.776) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 34,86 (22,26) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

(APA)

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