Weniger Gewinn für OMV

Die OMV in unruhigen Gewässern. Auch im vierten Quartal wird es nicht ruhig.
Die OMV in unruhigen Gewässern. Auch im vierten Quartal wird es nicht ruhig.(c) Reuters
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Ölpreisverfall und schwächere Raffineriemargen setzten der OMV im dritten Quartal zu. Das vierte dürfte noch schwächer werden.

Wien. Der Ölpreis-Verfall und schwächere Raffineriemargen haben den operativen Gewinn des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV im dritten Quartal geschmälert. Kosteneinsparungen und niedrigere Produktionskosten federten den Rückgang jedoch teilweise ab, teilte das teilstaatliche Unternehmen am Mittwoch mit.

Der bei Analysten viel beachtete, um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) sank um 16 Prozent auf 415 Millionen Euro. Der Rückgang war damit aber nicht so stark, wie Experten erwartet hatten. Unter dem Strich stieg der CCS-Gewinn sogar um gut ein Fünftel auf 447 Millionen Euro. Konzernchef Rainer Seele geht jedoch davon aus, dass das Ergebnis im vierten Quartal schwächer ausfällt.

Gazprom-Deal: Zeit drängt

Die OMV bekommt den niedrigen Ölpreis vor allem im Geschäft mit der Suche und Förderung von Öl und Gas zu spüren. Zudem schwächte sich – trotz einer besseren Auslastung der Anlagen – das Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen ab. Die entsprechende Raffineriemarge sank auf 3,69 Dollar je Barrel von 4,67 Dollar im Vorquartal. Im vierten Quartal erwartet die OMV jedoch wieder eine höhere Marge.

Bei den Investitionen schrauben die Österreicher weiter zurück. Im laufenden Jahr sollen die Ausgaben bei zwei Mrd. Euro liegen. 2017 will die OMV nun 2,2 Mrd. Euro investieren – 200 Mio. Euro weniger als bisher geplant. Zudem will das Unternehmen weiter auf die Kostenbremse treten. Nach einem Einsparungsziel von 100 Mio. Euro im laufenden Jahr sollen 2017 mehr als 150 Mio. Euro eingespart werden. In Rumänien wird der Stellenabbau im Ausmaß von rund fünf bis sieben Prozent fortgesetzt.

Noch keine Einigung gibt es beim geplanten Tauschgeschäft mit der russischen Gazprom. Die Konzerne wollen den Deal, bei dem die OMV 25 Prozent an einem sibirischen Gasfeld bekommt, noch vor Jahresende unter Dach und Fach bringen. Was die OMV dafür Gazprom überlässt, ist noch nicht ganz klar. Nicht mehr infrage kommt dafür die britische OMV-Tochter. Diese wird für bis zu rund 900 Mio. Euro an die britische Firma Siccar Point Energy verkauft, wie die OMV am Dienstag mitgeteilt hat. Für das Gazprom-Geschäft ist damit nur noch eine Beteiligung an der Norwegen-Tochter möglich.
Die neue Dividendenpolitik will Seele spätestens 2017 bekannt geben. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2016)

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