Société Générale: Keine Dividende?

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Betrugsfall Kerviel: Frankreich fordert von Société Générale 2,2 Mrd. Steuergutschrift zurück.

Paris. Der französische Staat fordert von der Großbank Société Générale zunächst gewährte 2,2 Mrd. Euro an Steuererleichterungen zurück. Wie die Zeitung „Les Échos“ berichtete, hat das Finanzministerium entsprechende Schritte gesetzt. Die Regierung hatte sich den Schritt vorbehalten, nachdem im September ein Gerichtsurteil gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der Bank in einem Betrugsfall abgemildert worden war. Damals hatte ein Berufungsgericht den Ex-Investmentbanker Jérôme Kerviel lediglich dazu verurteilt, seinem früheren Arbeitgeber wegen milliardenschwerer Spekulationsverluste eine Million Euro Entschädigung zu zahlen.

Eine Rückforderung der 2,2 Mrd. Euro könnte Experten zufolge die Dividendenzahlungen gefährden und die Kapitaldecke der Bank schwächen.

Kerviel soll der Bank 2008 durch Spekulationen einen Verlust von 4,9 Mrd. Euro eingebrockt haben. Zunächst war er zur Begleichung dieser Summe verurteilt worden, woraufhin die Bank eine Steuergutschrift von 2,2 Mrd. Euro erhielt. Später wurde das Urteil aber aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft hatte das damit begründet, dass SocGen gewusst habe, dass es Mängel und Fehler in der Organisation des Geldhauses gegeben habe, und es damit Kerviel ermöglichte, Verbote zu übertreten. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2016)

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