Versicherer fordern Zinswende der EZB

APA/dpa
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Die deutschen Versicherer warnen vor den Folgen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Er halte die Zins-Entwicklung in Verbindung mit nachlassender Finanzdisziplin in vielen Ländern für eines der großen, unterschätzten Risiken, sagte der Präsident des deutschen Versicherungsverbandes GDV, Alexander Erdland, am Mittwoch auf dem Versicherungstag 2016 in Berlin. "Hierdurch gefährden wir die Finanzstabilitiät und die Struktur unserer Altersvorsorgesysteme". Die Versicherer, insbesondere die Lebensversicherer, tun sich wegen der Niedrigzinsen immer schwerer, ihre riesigen Kundengelder noch rentabel anzulegen.

Als eines "der angeblich großen Risiken, die in Wirklichkeit gar nicht so groß sind" bezeichnete Erdland die drohende Zunahme der Altersarmut in Deutschland. Er sehe eine solche Tendenz nicht. "Wir wollten vielmehr darüber sprechen, dass wir nicht unserer Jugend mit zu großen Lasten die Zukunft erschweren". Erdland verteidigte in diesem Zusammenhang die viel kritisierte Riester-Rente zur privaten Altersvorsorge. "Wir weisen pauschale Verunglimpfungen massiv zurück", sagte er. Das verunsichere nur die Versicherungskunden, die inzwischen über rund 16 Millionen Riester-Verträge verfügten. Riester könne mehr leisten, als viele annähmen.

Erdland lobte generell die Gesetzesvorschläge von Arbeitsministerin Andrea Nahles zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung. Für falsch daran halte er aber, dass Nahles keinerlei Garantien erlauben wolle. Vielmehr sollte dem Versicherungsnehmer erlaubt werden, selbst zu entscheiden, ob er eine Form der Garantie im Sinne einer Mindestrente wolle oder nicht und damit mehr Risiko gehen wolle.

(Reuters)

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