Cyber-Bankraub von 81 Millionen Dollar ist kein Einzelfall

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81 Millionen Dollar verschafften sich Hacker im März von der Zentralbank Bangladeschs. Jetzt haben Cyber-Kriminelle mit einer ähnlichen Software zugeschlagen.

Eine ganze Serie von Attacken, bei denen mithilfe des sogenannten Swift-Bankensystems Millionen erbeutet wurden, beschäftigen private und staatliche Ermittler rund um den Globus.

Swift erklärte schon kurz nach dem Coup, dass die Attacke von Bangladesch "kein Einzelfall war, sondern Teil einer weit angelegten und stark anpassungsfähigen Kampagne, die auf Banken abzielt". Die eingesetzte Software sei darauf ausgelegt, Spuren bestimmter Transaktionen zu verbergen, könne aber nur auf lokalen Systemen von Finanzinstitutionen installiert werden. Swift ist ein Dreh- und Angelpunkt des internationalen Finanzsystems. Die internationale Kooperative von 3000 Instituten hat ihren Hauptsitz in Brüssel.

"Die Gefahr ist sehr hartnäckig"

Jetzt meldet sich Swift erneut zu Wort und warnt vor einer zunehmenden Gefahr von Hackerangriffen auf Banken. Denn es sei Kriminellen gelungen, mit der selben Vorgehensweise weiteres Geld zu stehlen, heißt es in einem Reuters vorliegenden Brief, den Swift an Kunden weltweit verschickte.

"Die Gefahr ist sehr hartnäckig, anpassungsfähig und ausgefeilt - und sie wird bleiben", heißt es in dem auf den 2. November datierten Schreiben. Details, welche Banken betroffen sind und um wie viel Geld es geht, wurden nicht genannt. Etwa jeder fünfte Angriff sei erfolgreich gewesen, sagte Swift-Experte Stephen Gilderdale zuletzt der Nachrichtenagentur Reuters.

Ermittlungen zu Bangladesch-Cyber-Bankraub laufen

Die Ermittlungen zu den Hintermännern des Angriffs auf die Zentralbank Bangladeschs kommen unterdessen nach Aussage eines hochrangigen Polizisten voran. Es könnte bald zu Verhaftungen kommen, sagte Mohammad Shah Alam von der Kriminalpolizei des Landes am Montag. Ein Sprecher der Zentralbank lehnte eine Stellungnahme ab.

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