Amerikaner verfehlen vorerst Dreiviertel-Mehrheit an Braas

APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttne
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Der US-Konzern Standard Industries will mit der Übernahme von Braas Monier den europäischen Dachbaustoff-Markt erobern. Noch ist die Rechnung nicht aufgegangen.

Der amerikanische Baustoffkonzern Standard Industries hat sich im ersten Anlauf 73,3 Prozent an dem Dachpfannen-Hersteller Braas Monier gesichert. Damit hat das US-Familienunternehmen die für einen Beherrschungsvertrag nötige Dreiviertel-Mehrheit vorerst knapp verpasst. Die Aktionäre von Braas haben allerdings von Donnerstag an bis zum 25. Jänner nochmals Gelegenheit, ihre Aktien zu verkaufen, wie Standard Industries am Mittwoch mitteilte. Das US-Unternehmen hat sich bislang zu seinen Plänen für einen Beherrschungsvertrag bedeckt gehalten, der ihm Zugriff auf die Kasse von Braas Monier geben würde.

Standard Industries will mit der Übernahme den europäischen Dachbaustoff-Markt erobern. Die Firma erwirtschaftet bisher drei Viertel des Umsatzes in den USA und hat bereits die dänische Icopal übernommen. Braas ist fast nur auf Europa fokussiert.

In den vergangenen Wochen haben sich mehrere Investoren bei Braas eingekauft, die bei Übernahmen häufig auf eine höhere Abfindung spekulieren. Die Braas-Aktien notierten am Donnerstag allerdings mit 25,21 Euro knapp unterhalb des Angebots von Standard Industries über 25,27 Euro je Aktie. Von Donnerstag an werden nicht mehr die frei handelbaren, sondern die bereits eingereichten Braas-Aktien im Kleinwerteindex SDax gehandelt.

Der Vorstand von Braas Monier hatte verbissen um eine Aufstockung der Offerte gekämpft. Kurz vor Weihnachten lenkte Standard Industries ein und bietet nun insgesamt 1,09 Milliarden Euro für das Unternehmen aus Oberursel bei Frankfurt. Dank der Ausgabe von Gratisaktien und einer Sonderdividende summiert sich der Wert des Angebotes für die Braas-Aktionäre auf 28,50 Euro.

(Reuters)

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