Finanzausblick 2017: Was sich Profi-Anleger erwarten

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Welche Erwartungen haben Großanleger an das Jahr 2017? Die Citigroup hat in einer weltweiten Umfrage ein aktuelles Stimmungsbild gezeichnet.

Ob Donald Trump, die Geldpolitik der Notenbanken, Brexit oder China. An den Kapitalmärkten bleibt es spannend. Wird es ein gutes oder ein schlechtes Jahr? Die Citigroup hat bei rund 1000 institutionellen Anlegern – primär aus den USA, China und Europa nachgefragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Mit dem Ergebnis: Die internationalen Anleger blicken durchaus positiv in die Zukunft.

Prognosen für das Jahr 2017

"Gesamt gesehen wird es ein gutes Jahr. Man geht zwar nach wie vor von einem gedämpften Wirtschaftswachstum aus, aber - und das ist der ganz große Unterschied - zum letzten Jahr. Man sieht die Emerging Markets wieder als die Treiber der globalen Wirtschaft", fasst Christine Romar, Zertifikate-Expertin der Citigroup, die Ergebnisse in einem TV-Interview zusammen. Auch in punkto China zeigen sich die Investoren wieder optimistischer: Sie hoffen wieder, dass es nicht zu einer harten Landung der Wirtschaft kommt.

Aktienmarkt und Europa

Die Umfrage bestätigt auch, dass Aktienmärkte als die Triebkraft der Rendite gesehen werden. „Das heißt für Anleger, wenn sie Rendite erwirtschaften wollen, sieht man noch genügend Chancen und Möglichkeiten das in den Aktienmärkten zu machen“, so Romar. Spannend sei auch wie die Erwartungshaltung der Großanleger zu Euroa ist.Laut Umfrage ist die Wahrnehmung in Kontinentaleuropa durchaus positiv.

Brexit im ersten Quartal?

Negativ sieht jedoch aus, wenn man Richtung Großbritannien blicke. Kommt der Brexit im ersten Quartal? Wie sind die Verhandlungen? In diesem Punkt zeigen sich die Anleger sehr negativ eingestellt und trauen diesem Markt nicht wirklich etwas zu. Ganz im Gegensatz zum US-Aktienmarkt. Dort sieht es eigentlich sehr spannend aus. Mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsident wurden schon Ende letzten Jahres die Schätzungen der Analysten deutlich revidiert. Und das schlägt sich natürlich auch bei den institutionellen Anlegern nieder. Sie trauen dem Markt Aufwärtsbewegungen zu, besonders in der Fiskalpolitik baue man auf Trump und das wird als Unterstützung für den Markt gesehen.

Die Anleihenmärkte

In den Anleihenmärkten ist die Entwicklung gerade in Europa und den USA sehr unterschiedlich, doch in der Umfrage spiegelt sich das nicht wieder. "Das ist sehr interessant. In beiden Märkten gehen die Anleger von steigenden Renditen aus. Also, steigende Renditen und steigenden Zinsen, bedeutet im Umkehrschluss fallende Anleihekurse", sagt Romar. Diese Erwartungshaltung gelte für Europa und noch stärker als für die USA, wo ja die nächste Zinsanhebung schon wieder im Raum steht. Auch das Aufflammen der Inflation in Europa sei ein Grund, warum man von steigenden Renditen ausgeht.

Ölmarkt und Energiepreise

Beim Ölmarkt hat sich im vergangenen Jahr eine Menge getan, die OPEC hat wieder zusammengefunden, der Ölpreis ist gestiegen. Aber rechnen auch die großen Anleger mit einem Anhalten einer Renaissance des Ölpreises? Definitiv. Die Kernaussage der Investoren ist, dass man Energiepreisen – also auch den Ölpreis auf dem aktuellen Niveau und noch deutlich höher sehen wird.

Euro vs. Dollar

Ob der Dollar seinen Höhenflug weiter fortsetzen wird war ebenfalls Teil der Umfrage. Da hätte sich zum vergangenem Jahr nichts verändert. Die Erwartungshaltung sei wieder die gleiche. Die Investoren gehen davon aus, dass der US-Dollar deutlich steigen wird. Die anderen Währungen hingegen, gerade der Euro im Verhältnis zum US-Dollar, werden fallen.

Soviel zum aktuellen Stimmungsbild der Profi-Investoren. Welche Ereignisse die Kapitalmärkte tatsächlich in Atem halten und welche wegweisenden Entscheidungen die Börsenentwicklung bestimmt, bleibt abzuwarten.

>>> n-tv

>>> citigroup

(past)

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