Top-Hedgefonds 2016 "deutlich unter historischen Standards“

Dalio, Chairman and Chief Investment Officer, Bridgewater Associates attends  session at the annual meeting of the World Economic Forum in Davos
Dalio, Chairman and Chief Investment Officer, Bridgewater Associates attends session at the annual meeting of the World Economic Forum in DavosREUTERS
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Ein Fonds von Milliardär Ray Dalio verdiente im Vorjahr fast fünf Milliarden Dollar. Doch nicht alle Hedgefonds-Firmen waren so erfolgreich.

Bridgewater Associates von Milliardär Ray Dalio hat im vergangenen Jahr fast fünf Milliarden Dollar (4,65 Milliarden Euro) für die Kunden der Firma verdient – während die beiden Konkurrenten George Soros und John Paulson unterm Strich Geld verloren. Das geht aus einer Studie des Hedgefonds-Investors LCH Investments NV hervor, die in dieser Woche veröffentlicht wurde.

Bridgewater war den Daten zufolge die lukrativste Hedgefonds-Firma, wenn es um das absolute Plus geht. Berücksichtigt wurden in dem Ranking die Top-20-Fonds. Dalio gelang es, sich der allgemein mauen Jahresentwicklung von Hedgefonds zu entziehen. Unterm Strich verdienten die größten Fonds zusammengenommen rund 16 Mrd. Dollar nach Gebühren und erzielten so einen gewichteten Ertrag von 2,6 Prozent im vergangenen Jahr, zeigt die Studie weiter. Dieses Ergebnis „war deutlich unter ihren historischen Standards“.

Unterdurchschnittliche Entwicklung

Die allergrößten Hedgefonds entwickelten sich 2016 grundsätzlich nicht besser als die Branche als Ganzes. Das unterscheidet sich ebenfalls von der langfristigen Entwicklung – unter diesem Blickwinkel verdienen die Top-Fonds für ihre Kunden überproportional viel Geld. Hedgefonds hatten zuletzt mit einer starken Unzufriedenheit von Kunden zu kämpfen wegen der relativ hohen Gebühren und einer schwachen Leistung. Letztere ging vor allem auf das Konto der ultra-niedrigen Zinsen. Im vergangenen Jahr verzeichneten Hedgefonds daher die ersten Netto-Abzüge seit 2009.

“Selbst die Manager mit der besten langfristigen Bilanz entwickelten sich nicht stark und ihre Ergebnisse lagen nicht über dem Durchschnitt“, sagt Rick Sopher, Chairman von LCH, der Studie zufolge. „Diese unterdurchschnittliche Entwicklung der besten Vermögensverwalter der Welt spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen die meisten aktiven Manger für den größten Teil von 2016 zu tun hatten.“

Soros mit 40 Milliarden Ertrag

Brevan Howard Asset Management, 2002 von Alan Howard und vier anderen Händlern der Credit Suisse Group AG gegründet, brachte es dem Ranking zufolge im vergangenen Jahr auf ein Plus von 0,5 Milliarden Dollar. Soros Fund Management und Paulson & Co schnitten schlechter ab als die meisten ihrer Wettbewerber. Zusammen verloren sie vier Milliarden Dollar im vergangenen Jahr, belegen die LCH-Daten.

Dennoch: Der langfristige Trend, dass die größten Hedgefonds die besten Erträge erzielen, blieb weiterhin intakt. Seit ihrem jeweiligen Start haben die 20 Top-Manager 449 Mrd. Dollar für ihre Investoren verdient, zeigt die Studie. Das sei nahezu die Hälfte dessen, was die Branche insgesamt erzielt habe.

Dalio und Soros, deren Investmentfirmen jeweils in den 1970er Jahren an den Start gegangen waren, sind noch immer die Manager mit dem besten Ergebnis auf Lebenszeit. Beide bringen es auf Erträge von jeweils mehr als 40 Milliarden Dollar.

(Bloomberg)

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